Hagen. Der Hagener Grundschüler Max stellt im Wohnzimmer seiner Oma 30 Pouring-Bilder aus und verkauft diese. Den Erlös spendet er an die Ukraine-Hilfe.

„Es ist so schlimm und traurig, was da gerade in der Ukraine passiert, und ich will helfen“, sagt Max ohne Umschweife. Max ist acht, besucht die dritte Klasse der Grundschule in Hagen-Helfe und er ist ein „ganz normales Kind“. Wobei – vielleicht nicht ganz, denn der Junge tanzt auf ganz schön vielen Hochzeiten. Seine Großmutter Lisanne Naber lacht, „und ob. Max singt im Kinderchor des Stadttheaters, tritt im jungen Theater Lutz auf und er spielt Basketball.“ „Und ich spiel‘ Blockflöte“, ergänzt der Achtjährige.

Malen in Omas Küche oder im Garten

Aber zurück zu seinem Wunsch, zu helfen und zwar ukrainischen Kindern. Schon seit ein paar Jahren malt Max Naber gemeinsam mit seiner Oma. Früher hatte Lisanne Naber ein kleines Atelier in Dahl, doch das ist dem Hochwasser im vergangenen Sommer zum Opfer gefallen. Seit dem malen die beiden in Omas Küche oder im Garten in Helfe.

Max Naber möchte seine Bilder aus Acryl, die in Pouring-Technik entstanden sind, verkaufen, um Gutes zu tun.
Max Naber möchte seine Bilder aus Acryl, die in Pouring-Technik entstanden sind, verkaufen, um Gutes zu tun. © Yvonne Hinz

Schon vor etlichen Monaten hatte der Achtjährige die Idee, seine Bilder im kleinen, privaten Rahmen auszustellen, „und zu verkaufen“, ergänzt der junge Mann. Das auf diesem Wege eingenommene Geld sollte in seine Spardose wandern oder für einen Familienausflug ins Phantasialand verwendet werden.

„Aber ich hab‘ meinen Plan geändert“, sagt Max mit ernster Stimme und spielt damit auf den Krieg in der Ukraine und auf sein Bedürfnis, nach Hagen geflüchtete Kinder zu unterstützen, an.

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Konkret: Max wird am Donnerstag, 28. April, zu einer kleinen Ausstellung bei seiner Oma im Haus einladen. Etwa 30 Bilder – die günstigsten Arbeiten sollen 10 Euro, das wertvollste Bild soll 175 Euro einbringen – werden präsentiert und zum Kauf angeboten.

Max Mutter Catrin Naber und seine Großmutter Lisanne Naber unterstützen die Idee des Jungen, „es ist doch schön, wenn sich ein Kind für andere Kinder, denen es nicht so gut geht wie ihm selbst, engagiert“, sagen die beiden.

Was Max auf seiner Benefiz-Ausstellung zeigen wird? Pouring-Bilder, die größtenteils aus Acryl bestehen.

Zur Erklärung: Der englische Begriff „pouring“ bedeutet übersetzt gießen oder schütten. Bei dieser Technik werden die Farben nicht mit einem Pinsel oder einem Spachtel aufgetragen, sondern auf die Leinwand geschüttet.

Kleine Ausstellung in der Pappelstraße 63

Max Naber zeigt am Donnerstag, 28. April, von 15.30 bis 18 Uhr insgesamt 30 Pouring-Bilder in der Pappelstraße 63.

Wer an einem Besuch der Ausstellung interessiert ist, möchte sich bitte vorher bei Lisanne Naber unter der Handynummer 0173- 577 90 85 melden.

Der Achtjährige stellt Klein- und Großformate aus, alle Arbeiten sind abstrakt gehalten. Darauf, seine Werke mit Titeln zu versehen, verzichtet der Junge, „jeder macht sich doch so seine eigenen Gedanken zu einem Bild“.

Was ihm selbst bei einem Motiv, das in Blau-Türkis gehalten ist und dynamisch wirkt, durch den Kopf schwirrt? „Polarlichter“, lacht Max. Und ein in Blau-Lachs-Tönen gehaltenes Motiv erinnere ihn an ein Korallenriff. „Hoffentlich kommt durch den Verkauf meiner Bilder ein bisschen Geld für die ukrainischen Kinder zusammen“, sagt Max. Wir drücken die Daumen.