Breckerfeld. Unterbringung stellt Stadt vor Herausforderungen: Viele Geflüchtete werden privat untergebracht. Ein Blick auf die Lage in der Hansestadt.

Auch die Stadt Breckerfeld hat bereits mehr Flüchtlinge aufgenommen, als sie nach Königsteiner Schlüssel theoretisch müsste. Hintergrund ist auch hier der hohe Zustrom von Menschen aus der Ukraine, der nicht vorhersehbar war. „Wir sind aktuell bei 110 Prozent Erfüllungsquote“, gibt Bürgermeister André Dahlhaus Einblicke.

In Zahlen heißt das: Aktuell leben 104 Flüchtlinge in der Hansestadt, weitere sechs werden in den nächsten Tagen noch erwartet. Ginge es nur nach dem Aufnahmeschlüssel, müsste die Stadt theoretisch nur 99 Menschen aufnehmen.

Flüchtlinge in Breckerfeld: Viele Aufgaben fallen an

„Das stellt uns natürlich, vor allem auch personell, vor Herausforderungen“, betont Ordnungsamtsleiter Andreas Bleck mit Blick auf die vielschichtigen Aufgaben, die neben Unterbringung und Registrierung anfallen. Aber, wie in anderen Städten auch, ist vor allem die Unterbringung der Geflüchteten eine große Aufgabe. „Wir haben hier in Breckerfeld keinen großen Wohnungsbestand. Wir haben hier den großen Vorteil, dass sich sehr, sehr viele Privatleute gemeldet haben, die Wohnraum zur Verfügung stellen.“

Von den aktuell 110 Geflüchteten in der Stadt sind 73 aus der Ukraine. „55 davon sind privat eingereist, 18 über eine Zuweisung in die Stadt gekommen“, gibt Bleck weitere Einblicke. „66 Menschen konnten privat untergebracht werden, 13 leben aktuell in einer der in Breckerfeld noch zur Verfügung stehenden Sammelunterkünfte“, so der Ordnungsamtsleiter.

Ob die Stadt mit noch weiteren Zuweisungen rechnen muss, ist aktuell offen. „Das wissen wir nicht“, räumt Bleck ein, der aber mit Blick auf die von der Bezirksregierung veröffentlichte Tabelle auch darauf verweist, dass in anderen Städten die Aufnahmequote längst nicht erreicht ist.

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Breckerfeld zuletzt als „weißer Fleck“ – technischer Fehler

Zuletzt war Breckerfeld in einer Karte noch als „weißer Fleck“ hinterlegt. „Dabei handelte es sich allerdings um ein technisches Problem, unsere Meldung ist nicht durchgegangen“, blickt Bleck zurück. Die Menschen müssen nach der Ankunft erfasst, registriert und untergebracht werden. Dann geht es aber auch um Dinge wie Leistungsbezug, Krankenkasse, Unterbringung, mögliche Beschulung oder Arbeit.

„Das läuft alles parallel zum Alltagsgeschäft und ist dementsprechend eine große Herausforderung. Aber durch die gute und enge Zusammenarbeit hier im Rathaus funktioniert es“, betont Bleck.

Jetzt kann die Verwaltung nur abwarten, wie sich die Situation entwickelt.