Hagen. Zwei Jahre lang hat es wegen Corona keine Osterfeuer in Hagen gegeben. Nun dürfen die Flammen wieder lodern – beispielsweise in der Boelerheide.

Stukenförster Raphael I. Bartel und sein Eleve Frank werden am Ostersamstag, 16. April, nach zweijähriger Pause erstmals wieder das Osterfeuer der Heidefreunde Boelerheide entzünden. „Wir sind gut vorbereitet und freuen uns am Heidefreunde-Treff in der Overbergstraße über jeden Gast“, blickt Vorsitzender Michael Werth dem schmerzlich vermissten Ereignis freudig entgegen.

2020 und 2021 machte Corona den Osterfeuern in Hagen einen Strich durch die Rechnung, nun dürfen die Flammen allerorten wieder nach alter Tradition emporzüngeln. Das Osterfeuer der Heidefreunde gibt es zum Beispiel schon seit 1956, aber auch die anderen Feuer in Hagen dienen der Brauchtumspflege und sind gekennzeichnet durch einen öffentlichen Charakter und damit für jedermann zugänglich.

Stadt stellt verbindliche Regeln auf

Allerdings hat die Stadtverwaltung den Veranstaltern verbindliche Regeln auferlegt. So sind Osterfeuer innerhalb von Schutzgebieten und in Waldesnähe nicht zulässig.

Umwelt- und Ordnungsamt sowie die Hagener Feuerwehr fordern die Bürgern auf, Schäden für Tiere, Pflanzen und die Umwelt sowie Brandgefahren zu minimieren. Die Veranstalter sind für die ordnungsgemäße Organisation inklusive der Einhaltung aller Vorschriften verantwortlich. Sollte während der Veranstaltung Alkohol verkauft werden, bedarf es einer gaststättenrechtlichen Erlaubnis, die für 25 Euro Gebühr beim Ordnungsamt eingeholt werden kann.

Einhaltung der Auflagen wird überprüft

Für das Osterfeuer dürfen nur trockene Pflanzenreste und unbehandeltes Holz verwendet werden, betont die Stadt Hagen. Kunststoffe wie Plastiktüten und Autoreifen, aber auch andere Abfälle haben im Osterfeuer nichts verloren. Verstöße werden mit beträchtlichen Bußgeldern geahndet. Veranstalter sollten das Brennmaterial kurz vor dem Anzünden, vorzugsweise am selben Tag, umschichten, damit das Feuer nicht zur Flammenfalle für Tiere wird.

Die Feuerwehr rät, an allen Osterfeuerstellen Löschmittel und/oder Geräte wie Gartenschläuche, Wassereimer, Feuerlöscher, landwirtschaftliche Wassertanks, Schaufeln, Spaten oder Feuerpatschen bereitzuhalten. Zum Wald muss ein Mindestabstand von 100 Metern eingehalten werden.

Die Einhaltung der Auflagen werde stichprobenartig überprüft, kündigte die Stadtverwaltung an. Wegen der hohen Corona-Infektionszahlen können kurzfristige Einschränkungen oder Unterlassungen geplanter Osterfeuer nicht ausgeschlossen werden.

Mehrere kleine Feuer in Stahlkörben

Damit rechnet allerdings nicht zuletzt aufgrund des Wegfalls nahezu aller Corona-Beschränkungen niemand mehr. „Draußen ist die Ansteckungsgefahr ja auch viel geringer als in Innenräumen“, sieht Heidefreunde-Chef Werth das Infektionsrisiko beim Osterfeuer doch eher begrenzt. Dennoch habe die Stadt die Teilnehmerzahl an der Overbergstraße auf 800 Personen begrenzt, und Getränke werden ausschließlich in Flaschen statt Gläsern ausgegeben.

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Dennoch: „Treffen und Klönen werden im Mittelpunkt stehen“, ist Werth überzeugt. Neu-Boelerheider können die Gelegenheit nutzen, um mit den langjährigen Bewohnern ins Gespräch zu kommen. Das Osterfeuer sei seit jeher die Gelegenheit gewesen, die Heidefreunde vorzustellen, den Zusammenhalt im Stadtteil zu pflegen und neue Freunde zu gewinnen. Neben einem zentralen Feuer werde es diesmal mehrere kleine Feuer geben, die in Stahlkörben entzündet werden sollen. Kinder, die ein selbstbemaltes Ei für den Eierbaum mitbringen, erhalten als Belohnung eine Überraschung.

Auch 2022 gelte, was 1956 beim ersten Osterfeuer von Heinz Siebers aufgeschrieben worden sei: „Lasst lodern Flammen auf der Heid’, im Herzen ist dann Osterfreud’.“