Hagen. Weniger Gesamtschüler als bisher: Das Anmeldeverfahren zu den weiterführenden Schulen in Hagen ist abgeschlossen. Die Ergebnisse.

Das Anmeldeverfahren zu den weiterführenden Schulen in Hagen brachte eine Überraschung: Zum ersten Mal seit vielen Jahren verzeichnen die Gesamtschulen in Hagen ein nachlassendes Interesse. An den drei großen Schulen in Helfe, Haspe und Eilpe wurden insgesamt 528 Kinder angemeldet, im Vorjahr waren es noch 550.

Von einer Trendwende im Anmeldeverhalten wollte Jochen Becker, Leiter des Fachbereichs Bildung, dennoch nicht sprechen: „Ich halte das eher für eine vorübergehende Delle und glaube nicht, dass die Gesamtschulen an Attraktivität verloren haben.“

Sieben Eingangsklassen in Helfe

Zumal man bei einem Rückgang in dieser Größenordnung auch nicht wirklich von einem Einbruch sprechen kann. Zwar verzeichnete die Fritz-Steinhoff-Schule in Helfe, die größte allgemeinbildende Schule in Hagen, gut 30 Anmeldungen weniger als im Jahr zuvor, dafür legte die Gesamtschule Eilpe um fast den gleichen Wert zu. Im Laufe des Aufnahmeverfahrens wurden schließlich viele in Eilpe aus Platzmangel abgelehnte Kinder in Helfe angemeldet, so dass dort wieder sieben Eingangsklassen gebildet werden können.

Bei den Gymnasien gab es im großen und ganzen die gleichen Anmeldezahlen wie 2021. Beliebteste Penne bleibt das Theodor-Heuss-Gymnaisum, auch wenn es dort diesmal „nur“ 129 Anmeldungen (2021: 143) gab. Gleichwohl wird die Schule nur vier Eingangsklassen bilden können und muss rund 20 Schüler ablehnen. Auch am Fichte- und am Albrecht-Dürer-Gymnasium gibt es Überhänge, die aber von den anderen Gymnasien, an denen noch Plätze frei sind, abgefangen werden können.

84 Fünftklässler am Hildegardis-Gymnasium

Die genauen Zahlen werden erst Ende des Monats feststehen, nur am Hildegardis-Gymnasium, das sich in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn befindet, ist das Aufnahmeverfahren bereits abgeschlossen, die katholische Schule wird exakt 84 Fünftklässler aufnehmen.

+++Lesen Sie auch: Unternehmer verkauft Schule für 1 Mio. an Stadt Hagen+++

Obwohl der Geschwister-Scholl-Hauptschule in Boelerheide bisher lediglich neun Neuanmeldungen vorliegen, wird auch sie höchstwahrscheinlich eine Eingangsklasse bilden können. Im Rathaus rechnet man damit, dass noch viele Kinder aus Migrantenfamilien nachrücken werden, da deren Bildungsbiographien zumeist auf eine integrative oder eine Hauptschule führen.

Welches Bildungsniveau allerdings die zahlreichen Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine besitzen, ist noch völlig unklar. „Dazu kann ich noch überhaupt keine Einschätzung abgeben“, so Becker. Zuvorderst muss ohnehin geklärt werden, unter welchen Voraussetzungen die Flüchtlinge eine Schule in Deutschland besuchen dürfen.