Hagen. Aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen wird die Eröffnung der Marktbrücke erneut verschoben. Hochwasser und Corona erschweren die Arbeiten.

Die Wiedereröffnung der Marktbrücke in Hagen, über die der Verkehr auf dem Innenstadtring über die Volme geführt wird, verzögert sich erneut: Baudezernent Henning Keune gab jetzt in der Bezirksvertretung Mitte bekannt, dass die Querung, die künftig den Namen Simon-Cohen-Brücke (jüdisches Opfer der Nazi-Schergen) trägt, voraussichtlich erst Anfang Juni – also sechs Wochen nach dem zuletzt angepeilten Ostertermin – fertiggestellt wird. Hintergrund sind vorzugsweise technische Probleme, die aufgrund des nassen Winterwetters aufgetreten sind.

Das ursprünglich auf eine Gesamtsumme von acht Millionen Euro kalkulierte Projekt stand von Beginn an unter keinem besonders glücklichen Stern. Zunächst fand sich erst im zweiten Anlauf überhaupt eine Firma, die das Projekt übernehmen wollte, dann gab es Probleme angesichts der Pandemie-Lage mit Lieferketten und infizierten Beschäftigten. Letztlich spülte im vergangenen Sommer auch noch die Jahrhundertflut über die im Herbst 2020 begonnene Baustelle hinweg. „Dadurch, dass wir völlig aus dem ursprünglichen Bauzeitenplan herausgeraten sind, fehlt uns jetzt die passende Witterung für die Abschlussarbeiten“, erinnert Arne Schwarz, Leiter des Baufachbereichs beim Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH), daran, dass die Baufirma aufgrund der immensen Flutschäden in Hagen über Wochen an akuteren Problemecken in Hagen eingesprungen ist.

Wieder Geröll nachgerückt

Dadurch mussten die Abdichtungsarbeiten an dem Bauwerk in den Winter verschoben werden, der in diesem Jahr zwar nicht besonders frostig, dafür jedoch umso nasser ausgefallen ist. Das sorgt jetzt nicht bloß dafür, dass einige Abdichtungen noch einmal erneuert werden müssen, sondern auch die erhöhten Pegelstände der Volme weitere Verzögerungen ausgelöst haben. Zumal unter der Brücke nach dem Hochwasser dieses Winters wieder reichlich Geröll beseitigt werden muss, weil das Geschiebe im Oberlauf der Volme noch immer nicht beseitigt werden konnte und jetzt nachgerückt ist. Hinzu kommt, dass aufgrund der weiterhin grassierenden Corona-Pandemie es regelmäßig zu Ausfällen bei der Baubelegschaft kommt.

„Auch für die Asphaltierungsarbeiten brauchen wir entsprechende Temperaturen“, setzt Schwarz jetzt auf stabileres Frühlingswetter. Allerdings bleibt er angesichts der Infektionslage und der sich erneut ändernden Lieferketten aufgrund des Ukraine-Kriegs ähnlich wie Keune mit einer verbindlichen Terminplanung vorsichtig: „Eine weitere Verschiebung ist nicht auszuschließen“, will sich der Dezernent ungern festlegen lassen. Die Hagener Autofahrer werden also mit der relativ gut funktionierenden Umleitungssituation durch Oberhagen noch eine Weile zufrieden sein müssen.

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