Hagen. Die Arbeitsagentur Hagen hat die ehemalige Immobilie der Firma Nordwest in Haspe angemietet. Das Hochhaus wurde vom Hochwasser schwer geschädigt.

Die Arbeitsagentur Hagen zieht aus dem Hochhaus in der Stadtmitte in die leerstehende Immobilie der Firma Nordwest an der B7 in Haspe. Das bestätigte Ulrich Brauer, Pressesprecher der Agentur für Arbeit, am Mittwochmorgen auf Anfrage. Ob die Mitarbeiter jemals wieder in den Turm an der Körnerstraße zurückziehen, ist weiterhin offen.

Der Umzug der Mitarbeiter – vermittelt durch das Essener Maklerunternehmen Ruhr Real – sollte eigentlich schon zum 1. Februar vor sich gehen, verzögerte sich aber immer wieder. Nun soll er nach und nach erfolgen. Die Leistungsabteilung und die Poststelle sind bereits in Haspe tätig, der Umzug der Chefetage und der einzelnen Stäbe wird aber wohl erst im Mai vor sich gehen können. Der Mietvertrag läuft nach Auskunft von Brauer über fünf Jahre, dennoch wird das Domizil als Interimslösung angesehen.

Das Hochhaus steht weiterhin leer. Seit die Starkregenfluten im Juli die Tiefgarage und das Entree der höchsten Immobilie der Stadt geflutet haben, liegt dort die gesamte Technik brach. Die einzelnen Abteilungen arbeiten größtenteils im Homeoffice.

Marienhospital und Douglas-Immobilie

Das Berufsinformationszentrum ist ins ehemalige Marienhospital in der Hagener Innenstadt umgezogen, das Service-Center in die Douglas-Immobilie in Kabel. Dort sind zwar rund 60 Arbeitsplätze für die Arbeitsagentur reserviert, doch wegen Corona nur spärlich besetzt, weil viele Beschäftigte das Homeoffice vorziehen. Behördenchefin Katja Heck weicht derzeit in ein Büro der Arbeitsagentur in Schwelm aus, denn das Amt ist ja für Hagen und den Ennepe-Ruhr-Kreis zuständig.

Die Zentrale des deutschen Arbeitsamtes in Nürnberg prüft derweil, ob es wirtschaftlich überhaupt noch Sinn macht, in die angestammte Turm-Immobilie in Hagen wieder zurückzukehren. Nach Auskunft von Brauer steht immer noch nicht fest, ob der Turm saniert, verlauft oder abgerissen werden soll. „Für uns ist das derzeit eine sehr unbefriedigende Situation“, so Brauer.

Drei Hausmeister täglich im Turm

Im Hochhaus an der Körnerstraße sind täglich die drei Hausmeister vor Ort, um das Gebäude zu heizen, damit neben den Hochwasser- nicht auch noch Frostschäden hinzukommen. Auch Handwerker sind ab und an im Gebäude tätig.

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Das 17-stöckige Gebäude mit einer Fläche von gut 19.000 Quadratmetern, dessen Grundstein am 14. Februar 1980 gelegt wurde, musste schon in der Vergangenheit immer wieder aufwendig dem Standard der Zeit angepasst werden. Schon vor den Fluten gab es Wasser- und Frostschäden, die Unzuverlässigkeit der Aufzüge war – ähnlich wie die Kapriolen der Klimatechnik – immer wieder Stadtgespräch. Vor der Jahrhundertflut waren dort knapp 400 Menschen beschäftigt, vor allem Mitarbeiter der Arbeitsagentur, aber auch einige aus dem Jobcenter.