Hagen. Obwohl die Corona-Inzidenz in Hagen nie gekannte Höhen erreichte, starben weniger Menschen an der Pandemie als im Winter zuvor.

Die Corona-Inzidenzkurve in Hagen flacht langsam, aber kontinuierlich wieder ab. Der Frühling naht, und die Menschen hoffen auf ein Ende der Pandemie. Dabei ist es gerade einmal vier Wochen her, dass die Infektionskrankheit in der Stadt ihre intensivste Phase durchlebte. Am 8. Februar erreichte die Inzidenz mit 2141,1 ihren Rekordwert in Hagen.

Obwohl die Omikron-Variante des Corona-Virus nach den bisherigen Erkenntnissen zwar ansteckender, aber weniger letal wirkt als die vorhergehenden Mutationen, ist die Zahl der Corona-Toten im Februar die siebthöchste seit Beginn der Pandemie. 26 Hagener verstarben an oder mit dem Corona-Virus.

Sterblichkeit bei Omikron geringer

Insgesamt forderte die Pandemie bis Ende Februar 406 Menschenleben in der Stadt – bei 265 von ihnen war Corona die direkte Todesursache, weitere 141 waren infiziert, zum Tod führte jedoch ein anderes Leiden. Sie wären also wahrscheinlich auch gestorben, wenn sie sich nicht angesteckt hätten.

Die große Zahl an Toten im Februar relativiert sich also, wenn man sie ins Verhältnis zur Gesamtzahl der Infizierten bzw. zur Inzidenz setzt. Zum Vergleich: Im Februar des vergangenen Jahres hatte Hagen 44 Corona-Opfer zu beklagen, doch bewegte sich die Inzidenz seinerzeit zwischen 90 und 200. Die Sterblichkeit bei der jetzt vorherrschenden Omikron-Variante ist also deutlich geringer.

Ungeimpfte sterben deutlich jünger

Die Stadt Hagen verweist weiterhin darauf, wie wichtig die Impfungen gegen Corona sind. Schon in der Vergangenheit habe das Gesundheitsamt festgestellt, dass die ungeimpften Verstorbenen im Durchschnitt deutlich jünger waren als die geimpften Verstorbenen und auch tendenziell deutlich schwerere Begleiterkrankungen hätten, so Franziska Michels von der Stadtverwaltung: „Gerade in den vergangenen Wochen gab es aufgrund der deutlich angestiegenen Infektionszahlen leider auch mehr verstorbene Personen in Hagen.“ Die Mehrzahl der Verstorbenen hatte ein höheres Lebensalter erreicht oder litt unter prägnanten Vorerkrankungen.

Hagen im Landes- und Bundesvergleich

In Nordrhein-Westfalen belegt Hagen derzeit nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in Berlin mit einer Inzidenz von 778,02 den 41. Platz aller 53 Städte und Landkreise (Spitzenreiter ist die Stadt Köln mit einer Inzidenz von 2332,7). Mülheim an der Ruhr hat mit 547,0 die niedrigste Inzidenz in NRW.

Niedriger als in Hagen ist die Inzidenz derzeit auch im benachbarten Ennepe-Ruhr-Kreis (683,9) sowie im Kreis Unna (707,8), zu dem Schwerte gehört. Die weiteren Hagener Nachbarkommunen melden dagegen höhere Werte als die Volmestadt: Dortmund 851,8 und Märkischer Kreis 1040,0.

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Im bundesweiten Vergleich steht Hagen ebenfalls nicht schlecht da. Zahlreiche Kommunen haben weit höhere Inzidenzwerte, der Landkreis Garmisch-Partenkirchen im Freistaat Bayern sieht sich einem Wert von 2981,5 gegenüber. 31 Kommunen in Deutschland weisen derzeit einen Wert von über 2000 auf. Am entspanntesten ist die Lage im Landkreis Rosenheim, wo die Inzidenz bei 459,3 liegt.