Hagen. Der Bismarckturm in Hagen ist mit der Aussichtsplattform ein beliebtes Ausflugsziel. Viel Geld wurde investiert, um ihn zugänglich zu machen.
Der Bismarckturm auf dem Goldberg in Hagen wird am kommenden Sonntag, 6. März, erstmals in diesem Jahr für Besucher geöffnet. Von 13 bis 16 Uhr können Gäste die Aussichtsplattform erklimmen, von der aus sich bei klarem Wetter mit einem Fernglas ein Blick bis zur Schalke-Arena in Gelsenkirchen bietet. Im Westen erkennt man die Höhenzüge des Bergischen Landes, hinter denen Wuppertal liegt. Aus entgegengesetzter Richtung blinkt die Hohensyburg herüber.
Auch der Kiosk unterhalb des Turms wird geöffnet sein, kündigte Detlev Kura an, Vorsitzender des Fördervereins für den Bismarckturm: „Eis, Kaltgetränke, Snacks und frisch gemahlener, fair gehandelter Biokaffee sind ebenso in ausreichender Menge vorhanden wie Kakao und Tee.“
Eine Hagener Erfolgsgeschichte
Die Rettung des Bauwerks, dem der Verfall drohte, ist eine Hagener Erfolgsgeschichte. Der 1901 im Andenken an den legendären Reichskanzler Otto von Bismarck errichtete Turm war seit 2006 wegen Baufälligkeit gesperrt.
Erst der 2011 gegründete Förderverein stoppte den Niedergang, seit 2014 ist der Bismarckturm wieder das, was er immer war: ein beliebtes Ausflugsziel mit Aussichtsplattform. „Mit Geschichte befasse ich mich allerdings nicht“, so Kura, der jedoch zahlreiche Kindheitserinnerungen mit dem Turm verbindet: „Und ich kann den Turm noch heute vom Wohnzimmer aus sehen.“
Die Fassade des Wahrzeichens sieht so aus wie im Originalzustand. Zahlreiche Steine, die zu verrotten drohten, wurden saniert. Auf der Plattform des Denkmals wurde eine Ausstiegsluke angebracht, die das alte Gemäuer vor Regen und Schnee schützt. Die gehisste Fahne mit dem Hagener Wappen ist das Zeichen dafür, dass der Turm für Besucher geöffnet ist: „Eine Stunde, bevor wir schließen, holen wir die Fahne ein“, sagt Kura. So lange man sie von der Stadt aus sieht, bleiben also mindestens 60 Minuten Zeit für den Aufstieg.
Über 400.000 Euro in den Turm investiert
Der „Flaggenstreit“ ist übrigens inzwischen beigelegt. Vor drei Jahren hatte sich der Bewohner des nahen Forsthauses über die Geräusche beschwert, die die Hissleine, wenn sie vom Wind gegen den Masten geschlagen wurde, verursachte. „Das war nachvollziehbar, weil es wirklich störte“, so Kura. Mittlerweile wird die Fahne an einer innen laufenden Nylonschnur geräuschlos nach oben gezogen.
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Seit Gründung des Fördervereins wurden weit über 400.000 Euro für die Sanierung des Wahrzeichens aufgebracht. Es gibt solvente Spender in Hagen, denen der Turm am Herzen liegt. So steuerte ein Privatmann erst im vergangenen Herbst 5000 Euro für den 8000 Euro teuren, neuen Innenputz bei.
Der Förderverein zählt 28 Mitglieder, regelmäßig zu Arbeitseinsätzen treffen sich aber nur wenige von ihnen. Geöffnet wird der Turm lediglich vom Frühjahr bis zum Herbst sonntags bei schönem Wetter. Außerdem werden gesonderte Besuchsprogramme für Schulklassen und Geburtstagsgruppen angeboten. Wer einen Termin vereinbaren möchte: bismarckturm.hagen@web.de.