Hagen. Die Hagener Feuerwehr musste nach dem Dauerregen eine Deichsperre aufbauen. Anwohner hatten aus Angst vor Überflutungen die Kräfte alarmiert.
Nach dem Dauerregen am Sonntag war die Hagener Feuerwehr am Abend am Holthauser Bach mehrere Stunden im Einsatz. Der Pegel des Baches war angestiegen und hatte Teile des Ufers mitgerissen. Anwohner hatten die Feuerwehr verständigt aus Angst vor erneuten Überflutungen. Einsatzkräfte der Feuerwehr verteilten Sandsäcke entlang des Bachlaufes. Anschließend wurde eine 15 Meter lange mobile Deichsperre aufgebaut.
Bereits mehrfach war die Feuerwehr am Sonntag ausgerückt, um Treibgut von den Treibsel- und Geröllfänge zu entfernen. „Die Pegel der Flüsse und Bäche steigen beachtlich an“, erklärte Michael Funke, Fachberater Hochwasser der Hagener Feuerwehr, am Sonntag. „Besonders die Flüsse Volme und Lenne haben wir im Visier“, so Funke.
Im Stadtgebiet waren am Sonntag einige Bäume umgestürzt. Zum Beispiel an der Sportanlage „Am Vossacker“ in Vorhalle – dort blockierte ein Baum die Zuwegung. Ein Beamter der Feuerwehr zerteilte den entwurzelten Baum mit einer Kettensäge und machte so den Weg wieder passierbar.
Starker Dauerregen
Der Deutsche Wetterdienst hatte für Sonntag Dauerregen angekündigt. „Um uns einen Überblick zu verschaffen, fahren wir strategische Punkte an“, erklärte Michael Funke. „Die Sedanstraße steht auf unserer Kontroll-Liste, genau wie die Straßen Rehbecke, Düinghauser Weg und In der Asmecke in Richtung Dahl sowie die Straße Hasselbach in Hohenlimburg auf der Liste stehen.“
In den Nachmittags- und Abendstunden des Sonntags waren einige Kanalabläufe in Priorei verstopft und mussten gesäubert werden, um eine Überschwemmung zu vermeiden. Auch ein Kanal an der B54 Richtung Dahl machte Probleme: Mit Hilfe des Wirtschaftsbetriebs Hagen (WBH) wurde der Kanal gespült und so eine Überflutung verhindert.
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Die Hagener Feuerwehr stand am Sonntag im ständigen Kontakt mit dem Hochwassermeldedienst, der Bezirksregierung in Arnsberg sowie dem Deutschen Wetterdienst. Bereits am Samstag hatte die Feuerwehr einige Fahrzeuge mit Zusatzbeladungen ausgestattet. Es wurden Pumpenübungen durchgeführt und Pumpen an die Freiwillige Feuerwehr verteilt, damit an Standorten, die am gefährdetsten gelten, schnell gehandelt und geholfen werden kann.
Pumpen aus Logistiklager verlegt
„Zwei Pumpen aus unserem Logistiklager haben wir nach Dahl verlegt und zwei nach Hohenlimburg“, erklärte Michael Funke. Das spare im Falle eines Einsatzes unter Umständen wertvolle Zeit.
In einigen Bereichen Hagens waren die Böden schon am Samstag stark wassergesättigt.
Bereits vor dem Wochenende wurden zur Vorsicht die Wasserspiegel der Talsperren gesenkt, damit sie mehr Wasser aufnehmen können.