Hagen. Die Märkische Bank ist Mieter in der Rathaus-Galerie in Hagen. Dass das Einkaufszentrum jetzt erst im Herbst öffnet, macht die Bänker sauer.
Der Banker an sich ist ja eher zurückhaltend. Wenn es um das Thema Rathaus-Galerie geht, werden Artur Merz und Achim Hahn, die Vorstände der Märkischen Bank allerdings deutlich. Denn in dem Einkaufszentrum Mitten im Herzen der Hagener Innenstadt liegt das, was sie als Flag-Ship beschreiben. Das Vorzeigeprojekt des Hauses. Und das liegt seit dem Hochwasser Mitte Juli brach. Und daran wird sich bis in den Herbst nach Angaben des Betreibers nichts ändern.
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„Wir sind absolut verärgert“, sagt Vorstandssprecher Artur Merz, der bislang davon ausgegangen war, dass die hochfrequentierte Filiale Ostern wieder eröffnen könne. „Diese Nachricht hat uns völlig überrascht. Und wir können diese Entscheidung auch nicht nachvollziehen. Für uns ist das ein erheblicher Rückschlag.“
Viele Kunden nutzen City-Filiale
Die Bank habe ein hohes Interesse daran, an dieser zentralen Stelle den Betrieb wieder aufzunehmen. Und das hat gleich mehrere Gründe. Zum einen haben – als die Zweigstelle noch geöffnet war – diese zahlreiche Kunden genutzt. Zum anderen sind die Wege von der Vorzeige-Filiale in die Geschäfte kurz.
Und damit kommen die Bänker schon zum nächsten Punkt, der sie als regional tief verwurzeltes Bankhaus bewegt: „Wir haben natürlich ein hohes Interesse daran, dass die Menschen ihr Geld auch bei uns in der Region ausgeben und nicht aus Hagen weg oder an Hagen vorbei fahren“, erklärt Achim Hahn. „Wir wollen, dass der Friedrich-Ebert-Platz wieder aufblüht.“
Hinzu kommt: Auch für die anderen Mieter – darunter eben nicht nur große Ketten, sondern auch lokale Geschäfte mit Bezug zur Bank – ist die Schließung der Galerie ein Desaster. „Davon hängen Existenzen ab“, sagt Merz. „Es gibt eine hohe Betroffenheit.“
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Umso enttäuschter zeigen sich die Bank-Verantwortlichen vom Austausch mit dem Vermieter. „Ganz klar: Wir sind vom Betreiber abhängig“, sagt Artur Merz. Und das, obwohl die Filiale selbst nicht vom Hochwasser betroffen war. Dafür hat die Jahrhundertflut allerdings Tiefgarage und Keller der Galerie überflutet. Die Versorgung ist seither nicht mehr gegeben.
Erfolgloser Vorstoß der Bank
„Wir hatten klar hinterlegt, dass wir uns mehr Tempo wünschen“, sagt Artur Merz. „Wir waren sogar mit einem eigenen Gutachter in den Räumlichkeiten, haben ein Konzept vorgelegt, wie wir uns zumindest eine Interimslösung vorstellen können.“ Von Erfolg gekrönt war dieser Vorstoß allerdings nicht.
„Vor diesem Hintergrund stellt sich für uns langsam die Frage, wie groß überhaupt das Interesse des Betreibers an einer schnellen Wiedereröffnung ist“, so Artur Merz. Die Perspektive Ostern habe man sich ja noch gefallen lassen. „Jetzt fragen wir uns, wie lange das noch so weitergehen soll.“
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