Hagen. Am Hohenhof in Hagen kreist die Kettensäge. Anwohner sind auf dem Baum. Und die Stadt schweigt. Ein Skandal – findet WP-Redakteur Jens Stubbe.
Osthaus, dieser Freund des schönen Anblicks. Dieser Mann mit dem besonderen Sinn für Kunst und Ästhetik. Was nur hätte er wohl gedacht, wenn er aus dem Hohenhof in Hagen hinaus geblickt und gesehen hätte, wie vor seiner Türe die Kettensäge kreist?
Wir können nur Mutmaßen. Aber vermutlich wären seine Gedanken denen der heutigen Nachbarn des Hohenhofs ähnlich gewesen: Sind die noch bei Trost?
Streit um jeden Straßenbaum in Hagen
Das mag drastisch klingen. Aber was bitte hat die Stadt geritten? Wie kann man in einer schadstoffgeplagten Kommune, in der mit Recht um jeden einzelnen Straßenbaum gerungen wird, einen solchen Kahlschlag anordnen?
Gefällt worden sind nicht irgendwelche Bäumchen, die so eben gewachsen waren. Keine kranken Bestände, die das Gesamtkunstwerk Hohenhof bedroht hätten. Abgeholzt worden sind stattliche, gar prächtige Exemplare, die dieser einmaligen Villa einen so wunderbaren Rahmen gegeben haben.
Das ist ein Skandal. Einer, der wohl dazu geführt hätte, dass sich Osthaus im Grabe umdreht.