Hagen. Der Hagener SPD-Landtagsabgeordnete Wolfgang Jörg fordert die Abschaffung der Kita-Gebühren. Er sieht sich durch eine Umfrage bestätigt.

Der SPD-Landtagsabgeordnete Wolfgang Jörg aus Hagen nimmt eine im Auftrag seiner Fraktion durchgeführte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey zum Anlass, um seiner Forderung nach einem Erlass aller Kita-Gebühren in NRW Nachdruck zu verleihen. Die Umfrage zeige, dass viele Menschen in der Region bei den Kita-Gebühren eine finanzielle Entlastung von Familien wünschten, so Jörg. Eine Mehrheit befürworte zudem, mehr für Schulen in herausfordernden Lagen zu tun.

Aus der Civey-Umfrage gehe hervor, dass 49,9 Prozent der Menschen in Hagen sich wünschten, dass Kita-Gebühren in ganz NRW abgeschafft würden, so Jörg. Nur 14,2 Prozent sprächen sich dafür aus, das jetzige System beizubehalten, bei dem jede Kommune selbst die Beiträge festlegt.

26,8 Prozent der Befragten wollten, dass das Land zumindest die Höhe der Gebühren begrenzt, so Jörg, der Vorsitzender des Ausschusses für Familie, Kinder und Jugend im Landtag ist: „Die Botschaft der Bürgerinnen und Bürger ist klar: Sie wollen ein Ende des ungerechten Flickenteppichs an Kita-Gebühren in NRW.“

Unterschiedliche Kosten

Die Kita-Beiträge variieren zwischen den Städten und Gemeinden deutlich. So zahlt eine Familie mit einem jährlichen Einkommen von 43.050 Euro für einen U3-Platz mit 45 Stunden Betreuung in der Woche je nach Ort unterschiedlich viel. In Monheim sind es null Euro, in Duisburg 3024 Euro pro Jahr und in Lage im Kreis Lippe 4008 Euro.

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In Hagen müssen Eltern dafür 2232 Euro zahlen. „Auch das ist zu viel“, meint Wolfgang Jörg: „Dieses Gebührenkonstrukt ist nicht nur undurchsichtig. Es produziert Ungerechtigkeiten, da die Höhe der Gebühren von der finanziellen Leistungsfähigkeit der Städte und Gemeinden abhängt“

Civey habe darüber hinaus gefragt, ob Schulen mit besonderen sozialen Gegebenheiten (etwa aufgrund des Stadtteils) größere finanzielle Unterstützung erhalten sollten. 70,5 Prozent der Befragten in Hagen hätten diese Frage mit Ja beantwortet. „Das ist eine starke Forderung nach mehr Bildungsgerechtigkeit“, so Jörg. Etwa 1000 solcher Schulen gebe es in NRW, so der SPD-Politiker mit Blick unter anderem auf Wehringhausen oder Altenhagen, um nur einige Schulen in Hagen zu nennen. Diese Schulen sollen nach Plänen der SPD-Fraktion zukünftig beim Personal einen Aufschlag von 20 Prozent auf den Grundstellenbedarf erhalten.