Hagen. Das Wasserschloss Werdringen ist in der Unterführung des Bahnhofs Vorhalle in Hagen zu sehen. So soll der Weg aufgewertet werden.
Graffiti-Künstler und Streetart-Kollektive haben im Auftrag der Deutschen Bahn (DB) und des Landes Nordrhein-Westfalen insgesamt 25 Bahnhöfe mit moderner Wandkunst bemalt. Auch die Unterführung des Bahnhofs Vorhalle in Hagen wurde künstlerisch ausgestaltet.
Jetzt haben Ina Brandes, Verkehrsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, und Werner Lübberink, Konzernbevollmächtigter der DB für das Land NRW, ein erstes positives Fazit gezogen. „Wir wollen mehr Menschen überzeugen, mit der Bahn zu fahren“, so Ina Brandes: „Dazu müssen unsere Bahnhöfe gute Orte sein. Deshalb haben wir mit der Deutschen Bahn dieses schöne Projekt ins Leben gerufen.“
Herausragendes Baudenkmal in Hagen
Inwieweit der Bahnhof in Vorhalle durch die Aktion eine Aufwertung erfahren hat, davon kann sich jeder Zugreisende selbst überzeugen. Es handelt sich um professionelle Graffiti-Kunst, die die Station bunter, lebendiger und attraktiver machen soll. Das Motiv zeigt das Wasserschloss Werdringen, eines der herausragenden Baudenkmäler in der Region.
Auch bei den anderen gestalteten Bahnhöfen haben sich die beteiligten Künstler auf die Personenunterführungen konzentriert. Denn Kundenbefragungen zeigen nach Angaben der Bahn, dass Kreativität mit bunten, hellen Wänden für ein deutlich besseres Bild vom Bahnhof sorge – besonders, wenn sie einen Bezug zum Umfeld haben.
Auch interessant
So treffen Reisende am Gelsenkirchener Hauptbahnhof auf Tiger, Eisbären und Nashörner aus dem Gelsenkirchener Zoo. An der Dortmunder S-Bahn-Station Hörde erinnert der Umriss des ehemaligen Hüttenwerks Phoenix-West an die Stahl-Ära im Ruhrgebiet.
Schutz vor illegalen Sprayern
Das Kunstwerk in Vorhalle soll auch einen gewissen Schutz vor Vandalen bieten, denn erfahrungsgemäß respektieren Sprayer die Arbeit der Künstler und beschmieren sie nicht. Dagegen sind viele andere Teile der Bahnhofsfassade in Vorhalle mit illegalen Graffitis besprüht.
Die Mittel in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro für die 25 Bahnhöfe stammen aus dem „Sonderprogramm kommunale Verkehrsinfrastruktur ÖPNV des Landes Nordrhein-Westfalen“. Mit dem Investitionsprogramm mit einem Volumen von 50 Millionen Euro fördert die Landesregierung die kommunale Infrastruktur im öffentlichen Personennahverkehr. Das Geld gibt es unter anderem für die Modernisierung von Haltestellen, Instandhaltung von Bahnhöfen sowie für Beschleunigungsmaßnahmen im ÖPNV.
Die Deutsche Bahn plant Graffitikunst an weiteren Bahnhöfen. Jetzt ist aufgrund von Kälte und Nässe aber zunächst Winterpause. Ab dem Frühjahr nehmen die Künstler ihre Arbeit wieder auf.