Hohenlimburg. Die Flut im Sommer hat auch die Volksbank Hohenlimburg samt Tresor und Kundenschließfächer erwischt. Nun soll ein neuer Tresorraum her
Die Flut im Sommer hat auch die Volksbank Hohenlimburg getroffen und die Kellerräume der Bank gleich an zwei Tagen überflutet. Neben den Schäden an der Technik des Hauses war für die Bankkunden gerade der überschwemmte Tresor ein herber Schlag, befanden sich darin doch Schließfächer mit Zeugnissen, Schmuck und allerhand Gegenstände von sehr persönlichem und wichtigem Wert. Gut fünf Monate später erinnert nur noch die schwere Stahltür an den einstigen Tresor.
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Neuer Tresor kommt im nächsten Jahr
Der Raum ist leer und wird nicht mehr befüllt. Die Volksbank hat entschieden, im kommenden Jahr einen neuen Tresor zu bauen. „Für die Entscheidung standen wir auch vor einer psychologischen Frage“, sagt Klaus-Martin Kesper, Vorstand Volksbank Hohenlimburg. „Wenn wir den Tresor an selber Stelle neu aufbauen und sie hatten dort als Kunde vorher die Uhr der Oma verwahrt, die dann von der Flut getroffen wurde – würden sie die Uhr wieder dort hinein legen?“
Kein absoluter Schutz vor Fluten
Um nach der Flut räumlich ein neues Kapitel aufzuschlagen, soll der Ortswechsel des Tresorraums helfen. Geplant ist ein neuer Tresor, dessen Stahlkörper allein rund 60 Tonnen wiegt. Die Sicherheitsklasse sei höher als bei dem bisherigen Tresor. Viel besser gegen eine Flut geschützt ist er dadurch aber nicht. „Sie können einen Tresor nicht wasserdicht machen“, so Kesper. „Da bräuchte man ein Belüftungssystem wie in einem U-Boot. Und sie haben ein Problem, wenn jemand eingeschlossen wird und keine Luft mehr kriegt.“
Auch der bisherige Tresor sei schon gut gegen Wasser geschützt gewesen – „und doch ist der Raum vollgelaufen.“
Mehrere hundert Fächer betroffen
Mehrere hundert Schließfächer von Privatkunden gerieten dabei unter Wasser. In den Tagen danach habe man mit den betroffenen Kunden Termine vereinbart, um die Unterlagen und Wertgegenstände aus den durchnässten Schließfächer zu leeren. „Wir haben zum Beispiel dabei unterstützt, wenn Kunden das verschmutzte Geld aus ihren Fächern bei der Bundesbank einreichen wollten“, so Alfred Schröder, Prokurist bei der Volksbank Hohenlimburg. Man habe alle Kunden beraten, wie sie mit dem durchnässten Inhalt verfahren können. Vorstandschef Kesper erinnert sich an eine Kundin, die ihr Geld aus dem Schließfach daheim in Waschmaschine und Trockner gesteckt, gebügelt und auf die Leine gehängt hat. „Sie hat die Scheine zurückgebracht, die sahen aus wie neu.“
Unterschriften mit Füller verwaschen
Je nachdem, was in dem Fach war, war eine Reinigung mehr oder weniger erfolgreich. „Viele Leute hatten zum Beispiel Zeugnisse in ihren Schließfächern – und die werden häufig mit Füller unterschrieben. Selbst wenn das Zeugnis nach der Flut noch da war, die Unterschrift war weg.“ Schmuck und Münzen aus Gold hätten sich teils durch das Wasser, das von Öl und anderen Stoffen durchsetzt war, verfärbt. Der Wert des Goldes blieb unverändert.
Schließfächer versichert
Drei Wochen nach der Flut seien alle Schließfächer leer gewesen. Jedes Fach war bis zu einem Wert von 15.000 Euro versichert. War der Inhalt des Fachs mehr wert, musste der Besitzer oder die Besitzerin das Fach selbst höher versichern. Einige Kunden hätten das gemacht, als sie ihr Fach gemietet haben.
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Heute, gut fünf Monate nach der Flut im Sommer, sieht der Keller der Volksbank Hohenlimburg wie ein Rohbau aus. Die wichtigen Anlagen im Gebäude – Heizung, Telefon und Computersysteme – laufen aber wieder und der Kundenbetrieb ist zurück. Den finanziellen Schaden, den die Flut hinterlassen hat, könne man gut bewältigen. „Wir sind keine arme Bank“, sagt Kesper.