Hagen. Die Sparkasse Hagen schafft E-Autos an und lässt mit Mark-E zwölf Ladesäulen im Parkhaus installieren. Bis 2030 will man klimaneutral werden.
Es gibt sie, die grünen und die rot markierten Flächen. Dahinter hängen Boxen an der Wand. Keine, aus denen Musik dröhnt. Ladeboxen, aus denen Strom fließt. Und hinter all dem steckt ein großes Ziel: Die Sparkasse Hagen will bis 2030 klimaneutral sein. Das rote Kreditinstitut mutiert zu einem grünen.
Rot bedeutet für Mieter oder Sparkassen-Mitarbeiter. Grün wiederum ist die Signalfarbe für öffentlich zugängliche Ladesäulen, an denen E-Autofahrer ab sofort ihren Stromer auftanken können. Zwölf sind es in Summe, die die Sparkasse in enger Kooperation mit dem Energieversorger Mark-E im Untergeschoss des Sparkassenkarrees aufgehängt hat. „So viele Ladepunkte, so geballt – das gibt es in Hagen an keiner anderen Stelle“, erklärt Enervie-Vorstand Erik Höhne.
Neue Strategie der Beschaffung bei Sparkasse
Verbunden sind die neuen Säulen mit einem ökologischen Beschaffungskonzept. „Was immer wir anschaffen“, sagt Sparkassen-Vorstand Frank Walter, „wir schauen, ob es eine nachhaltige Alternative gibt.“ Und weil das auch für die Fahrzeugflotte des Unternehmens gilt, schafft die Sparkasse vier neue VW id3 an – Elektroautos in Golf-Größe, die künftig an den eigenen Säulen geladen werden können.
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Mit diesem Projekt will die Sparkasse gegensteuern. „Dass anderswo Parkhäuser für E-Autos aus Brandschutzgründen gesperrt werden, halten wir für die falsche Entwicklung“, sagt Frank Walter. Und so hat sein Haus als Eigentümer mit dem Pächter Contipark Gespräche geführt und dann im Anschluss mit dem Partner Mark-E das Projekt in Rekordzeit umgesetzt – zwei Monate inklusive Planung und Genehmigung.
Zwölf Ladepunkte, unterschiedliche Abrechnungssysteme
Zwölf neue Ladesäulen haben die Beteiligten durchaus vor Herausforderungen gestellt. „Es geht ja nicht nur um die Säulen selbst“, sagt Erik Höhne, „bei Mietern, Sparkasse und Öffentlichkeit stecken dahinter auch jeweils andere Abrechnungssysteme.“
Das aber ist nur ein Teil der Nachhaltigkeitsstrategie der Sparkasse Hagen/Herdecke. Von der Mark-E bezieht das Kreditinstitut künftig nur noch CO2-freien Strom und CO2-neutrales Gas. „Für die Stromlieferung nutzten wir hier in der Region ältere Windräder, die eigentlich aus der garantierten Abnahme herausfallen und lassen sie weiter am Netz“, so Erik Höhne. „CO2-freies Gas wiederum gibt es nicht. CO2-neutral wird es dadurch, dass wir Projekte unterstützen, die einen Beitrag dazu leisten, Kohlendioxid zu reduzieren.“
Sparkasse startet Workshop für mehr Nachhaltigkeit
Im Januar wiederum startet die Sparkasse einen Workshop, um Ende 2030 das Ziel Klimaneutralität erreichen zu können. „Verbunden ist damit auch eine erhöhte Nachfrage auf Kundenseiten“, sagt Frank Walter. Diese erreiche mittlerweile zweistellige Prozentwerte. Es sei eine Mär, dass sich mit nachhaltigen Finanzanlagen geringere Renditen erzielen ließen. Auch eigenes Kapital will die Sparkasse künftig nachhaltig investieren.