Hagen. 40 von inzwischen 238 Corona-Opfern in Hagen waren geimpft. Es sind vor allem ältere und vorerkrankte Menschen, die trotz der Impfung sterben.

Das Corona-Virus hat an einem Tag gleich drei Todesopfer in Hagen gefordert. Wie das Gesundheitsamt der Stadt bekannt gab, verstarben am Montag drei Hagener im Alter von 99, 91 und 81 Jahren an Covid-19.

Weitere Einzelheiten möchte die Stadt Hagen aus Gründen des Datenschutzes nicht über die verstorbenen Personen preisgeben. Auch die in diesem Zusammenhang derzeit vielleicht wichtigste Frage, nämlich ob die Verstorbenen gegen Corona geimpft waren, bleibt unbeantwortet. „Nach Rücksprache mit unserem Rechtsamt können wir dazu keine Auskunft geben“, so Clara Treude, Sprecherin der Stadtverwaltung.

Wesentlich mehr Geimpfte als Ungeimpfte

Auf Bitten unserer Zeitung haben die Verantwortlichen im Rathaus aber doch einen Blick in die Statistik geworfen und herausgefunden, dass von den 238 Patienten, die in Hagen an Corona verstorben sind, 40 geimpft waren. Das entspricht nahezu einem Sechstel. Von den 122 Verstorbenen, die infiziert waren, für deren Tod aber eine andere Krankheit ausschlaggebend war, waren 17 geimpft.

Gleichwohl muss man dabei bedenken, dass die Anzahl der Geimpften in Hagen mittlerweile wesentlich höher liegt als die derjenigen, die nicht geimpft sind.

Oft hochbetagt und schwer vorerkrankt

So zeigte sich Dr. Anjali Scholten, Leiterin des Gesundheitsamtes, keineswegs überrascht: „Wir stellen immer wieder fest, dass geimpfte Personen, die aufgrund einer Coronainfektion versterben, oftmals hochbetagt und mehrfach schwer vorerkrankt sind“, nennt sie einen weiteren Grund für die relativ hohe Quote an geimpften Corona-Toten.

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Ungeimpfte Verstorbene seien dagegen traurigerweise in der Regel jünger und oftmals nicht schwer vorerkrankt, fährt die Ärztin fort: „Ich kann mich nur wiederholen, dass ein aktiver Impfschutz vor schweren Krankheitsverläufen – bis hin zum Tod – schützt.“

Hagen auf Inzidenz-Rang 13 in NRW

In Nordrhein-Westfalen belegt Hagen derzeit mit einer Inzidenz von 312,2 den 13. Platz aller 53 Städte und Landkreise (Spitzenreiter ist der Landkreis Lippe Kreis mit einer Inzidenz von 480,4). Münster hat mit 139,1 die niedrigste Inzidenz in NRW.

Im bundesweiten Vergleich steht Hagen allerdings gar nicht schlecht da. Zahlreiche Kommunen haben weit höhere Inzidenzwerte, der Landkreis Hildburghausen im Freistaat Thüringen sieht sich einem Wert von 1615,2 gegenüber. 22 Kommunen in Deutschland weisen derzeit einen Wert von über 1000 auf. Am entspanntesten ist die Lage in Wilhelmshaven, wo die Inzidenz bei 89,1 liegt.