Breckerfeld. Im Konzept „Bus on demand“ sieht WP-Redakteur Jens Stubbe für Kunden aus Breckerfeld eine echte Alternative. Ein Kommentar zum Pilotprojekt.

Ein Bus auf Bestellung – nicht irgendwo in einer Metropole. Nein. In Breckerfeld. Auf dem Lande, wenn man so will, wo der ÖPNV eigentlich ausgedünnt ist, sich kaum wirtschaftlich betreiben lässt und seit jeher ein Schattendasein pflegt.

Jetzt aber tut sich eine echte Alternative auf. Wenn auch nicht die ganze Woche über und rund um die Uhr. Aber dieses Pilotprojekt ist ein beachtenswerter Anfang, der ein deutliches Signal dafür werden kann, wie man den öffentlichen Personennahverkehr im ländlichen Raum künftig organisieren kann.

Sinnfreies Gejuckel ohne Fahrgäste

Es ergibt in der Tat wenig Sinn, tonnenschwere Busse des Abends leer durch die Gegend juckeln zu lassen, nur weil ein Fahrplan das so vorsieht, obwohl an Haltestellen niemand steht. Das neue System ist flexibler, wirtschaftlicher und letztlich wesentlich attraktiver für den Kunden. Davon profitiert dann auch ein Verkehrsunternehmen, das finanziell nicht auf Rosen gebetet ist.

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Jetzt gilt es, diese Situation, bei der es eigentlich nur Gewinner gibt, auch zu nutzen. Dazu braucht es einen zuverlässigen Dienstleister, der künftig im Auftrag der VER entlang der Linie 550 fährt. Und eine digitale Technik, die für den Kunden simpel zu bedienen ist und auch funktioniert, wenn sie gebraucht wird.

Konzessionsgrenzen überwinden

Wird dann das Angebot auch angenommen, gelingt es, auf diese Art mehr Menschen in die Busse zu bekommen, als das bislang der Fall ist, hat Bus-on-Demand das Potenzial, auch auf anderen Linien zu einer Alternative zu werden. Spätestens dann dürfen für den Kunden willkürliche Grenzen, die sich nur ergeben, weil unterschiedliche Verkehrsunternehmen per Konzession unterschiedliche Gebiete bedienen, kein Rolle mehr spielen.