Hagen. Einige Kunden fühlen sich bevormundet, andere durch die 2-G-Überprüfung durch das Ladenpersonal sicherer. Ein Blick in die Hagener Geschäftswelt.

Die Situation im Hagener Einzelhandel ist angespannt, besonders seit dem vergangenen Samstag, 4. Dezember, als die 2G-Regel in Läden (außer in Geschäften des täglichen Bedarfs) eingeführt wurde. „Manche Kunden sind schon genervt darüber, in jedem Laden immer wieder ihre Nachweise vorzuzeigen“, sagt eine Mitarbeiterin, die im Eingangsbereich des Modeanbieters „New Yorker­“ im Stadtfenster die Besucher überprüft.

Einige Kunden gingen auch kopfschüttelnd am Geschäft vorbei, wenn sie das Hinweisschild „Einlass nur mit 2G“ entdecken würden.

Ein paar Meter weiter bei „Walbusch“: In dem Ladenlokal des Damen- und Herrenanbieters in der Fußgängerzone kontrolliert Filialleiterin Stephanie Wilke den Impfnachweis samt Personalausweis von Kundin Heike. „Ich möchte hier einen Einkaufsgutschein kaufen. Gegen die Überprüfung durch die Mitarbeiter hab’ ich nichts,“, versichert die Kundin, die frisch geboostert ist.

Miserable Parkplatzsituation

Vor dem Kaufhof in der Elberfelder Straße warten einige Kunden, bis sie eintreten dürfen: im Eingangsbereich wird 2G überprüft. Zu kurzen Wartezeiten kommt es auch vor dem Accessoire-Anbieter Depot und im Bekleidungshaus Sinn am Friedrich-Ebert-Platz.

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Romano Rubino, Eigentümer der Boutique „Check In“ in der Kampstraße, versichert, dass ein Großteil seiner Kunden Verständnis für die strengen Kontrollen hätte, „ein paar fühlen sich allerdings bevormundet und schimpfen über eine vermeintliche Zwei-Klassen-Gesellschaft“. Die Umsätze sähen mau aus, auch deshalb, da viele Kunden die Hagener Innenstadt aufgrund der miserablen Parksituation (es fehlen momentan mehr als 1200 Parkplätze) meiden würden.

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Im Eingangsbereich der Parfümerie Douglas kontrollieren die Mitarbeiterinnen Andrea Peters und Irina Kleimann die 2G-Nachweise der Kunden. „Wir haben uns auf unseren Diensthandys die App ,Cov-Pass-Check’ heruntergeladen. So können wir sicher gehen, dass die uns gezeigten QR-Codes auch tatsächlich echt sind“, sagt Andrea Peters. Die Kolleginnen betonen, dass 98 Prozent ihrer Kunden die Kontrollen positiv annehmen würden, „Ärger hatten wir deshalb noch keinen“.