Hagen. Die sinkenden Inzidenzwerte in Hagen sind kein Signal der Entspannung, sondern machen deutlich, dass die Nachverfolgung nicht mehr zeitnah klappt.
Der von Dienstag auf Mittwoch deutlich in Hagen deutlich gesunkene Inzidenzwert ist keineswegs als Indiz für eine Abschwächung der vierten Corona-Pandemiewelle zu verstehen. Vielmehr hat die Masse der Infektionsfälle dafür gesorgt, dass die Gesundheitsbehörden zurzeit mit den Nachverfolgen kaum mehr nachkommen und es somit zu Verzögerung bei den Meldungen gibt.
Innerhalb der letzten 24 Stunden ist die 7-Tage-Inzidenz in Hagen von 314,8 auf 291,0 gesunken. „Die Ursache für die gesunkene Inzidenz ist, dass die zahlreichen Meldeeingänge nicht mehr zeitnah aufgearbeitet werden können. Bis zur letzten Woche konnten wir die Hagenerinnen und Hagener noch am selben Tag informieren, wenn sie infiziert sind oder Kontakt zu einer infizierten Person hatten. Aufgrund der stetig steigenden Infektionszahlen können wir die Bürgerinnen und Bürger im Rahmen der Fallermittlung und der Kontaktpersonennachverfolgung jetzt nicht mehr tagesgenau telefonisch informieren“, sagt Antje Funke, Leiterin der Abteilung für Hygiene und Infektionsschutz beim Gesundheitsamt der Stadt Hagen. Oftmals sei die Ermittlung nur mit mehreren Tagen Verzögerung möglich.
Kontaktpersonen müssen informiert werden
In dieser Zeit hatten die Kontaktpersonen bereits wieder Begegnungen zu verschiedenen anderen Personen. Positiv getestete Personen müssen sich in Quarantäne begeben und ihre Kontaktpersonen informieren. Detaillierte Informationen zum weiteren Vorgehen für positiv Getestete und Kontaktpersonen finden Betroffene in den FAQs unter www.hagen.de/corona.
Das Gesundheitsamt ist weiterhin bemüht, mit jedem positiv Getesteten Kontakt aufzunehmen. Aufgrund der Verzögerung ist es aber dringend erforderlich, dass sich Betroffene möglichst selbst informieren und entsprechend handeln. „Nutzen Sie regelmäßig das Angebot der kostenlosen Schnelltests und schränken Sie nicht notwendige Kontakte ein“, appelliert Dr. Anjali Scholten, Leiterin des Gesundheitsamtes.
Unterstützung bei der Kontaktpersonennachverfolgung erhält das Gesundheitsamt seit Montag, 29. November, wieder von fünf Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr. Außerdem verstärken seit diesem Mittwoch acht neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Team des Gesundheitsamtes.
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