Hagen. Die Bundeswehr unterstützt Hagen jetzt wieder bei der Verfolgung von Infektionsketten. Ein Blick auf die aktuelle Corona-Lage in der Volmestadt.

Während bereits erste Verdachtsfälle zur Omikron-Corona-Variante in Düsseldorf oder Essen gemeldet werden, gibt es in Hagen noch keinen Grund zur Sorge. „Da schon seit geraumer Zeit für alle Hagener PCRs eine variantenspezifische Testung durchgeführt wird, um Mutationen festzustellen (Alpha, Beta, Delta), kann ein entsprechender Verdacht auf Omikron über die Varianten-PCR erfolgen. Hier wird ein entsprechender Hinweis abgebildet werden, der dann dazu folgen wird, die Probe zu sequenzieren“, erklärt Stadt-Sprecherin Clara Treude.

Derweil ist die Belastung mit Blick auf die Kontaktnachverfolgung auch in Hagen wieder so immens gestiegen, dass nur mit zeitlichem Verzug Kontaktpersonen kontaktiert werden können – nicht mehr tagesaktuell. Hatte es zunächst nur wenig Hoffnung gegeben, wieder Unterstützung von der Bundeswehr zu erhalten, sind nun wieder Soldaten in Hagen angerückt, um die Mitarbeiter beim Nachvollziehen der Infektionsketten zu unterstützen.

„Die Bundeswehr unterstützt unser Gesundheitsamt seit heute, außerdem sind zum 1. Dezember neue Mitarbeiter eingestellt worden, um die Kontaktpersonennachverfolgung wieder bewältigen zu können“, gibt Treude Einblicke in die aktuelle Corona-Lage. „Dass wir nun doch wieder Unterstützung von der Bundeswehr erhalten, hat sich kurzfristig in der letzten Sitzung des Krisenstabs so ergeben.“

Auch die Intensivbetten in den Krankenhäusern sind stark ausgelastet – was allerdings nicht nur auf die Corona-Lage zurückzuführen ist.

Kooperation mit Krankenhäusern

Derzeit sind von 72 zur Verfügung stehenden Intensivbetten 70 belegt. Der Anteil der Covid-19-Patienten an der Gesamtzahl der Intensivbetten liegt aktuell bei 6,94 Prozent, fünf Infizierte befinden sich derzeit in intensivmedizinischer Behandlung, invasiv beatmet werden muss laut der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin lediglich ein Patient (Stand Montag, 16 Uhr).

„Wir haben schon seit Wochen eine enge Kooperation mit umliegenden Krankenhäusern, damit bei Bedarf Patienten verlegt werden können“, so Treude mit Blick auf eine sich möglicherweise weiter zuspitzende Lage.

Vom Allgemeinen Krankenhaus Hagen und dem Ev. Krankenhaus Hagen-Haspe heißt es dazu auf Nachfrage: „Wir kooperieren als Hagener Krankenhäuser natürlich untereinander sehr eng. Außerdem verlegen wir Patienten in Kliniken der umliegenden Städte wie Bochum, Dortmund oder Wuppertal, wenn besondere Behandlungen nötig sind, die wir nicht vorhalten (zum Beispiel sogenannte ECMO / Lungenersatztherapie)“, sagt Sprecherin Astrid Nonn stellvertretend für beide Häuser.

Das passiere allerdings auch unabhängig von der Corona-Lage und auch, wenn die Betten-Auslastung niedrig sei, beispielsweise wenn eine Spezialversorgung der Patienten notwendig sei. „Die Hagener Häuser treffen sich wöchentlich zu einer Sitzung, die Zusammenarbeit ist sehr eng“, will Nonn noch einmal positiv hervorheben.

Krisenstab trifft sich wöchentlich

Auch der Hagener Krisenstab tagt einmal wöchentlich, um die Lage zu bewerten. Zu Kontaktbeschränkungen oder gar einem Lockdown kann die Stadt nichts sagen: „Die Corona-Schutz-Verordnung sieht einen lokalen Lockdown oder Kontaktbeschränkungen nicht vor, daher kann der Krisenstab dergleichen nicht entscheiden.“

Derweil deuten sich mit Blick auf die Bund-Länder-Runde am Dienstag weitere Verschärfungen an: NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst sprach am Montag schon von Kontaktbeschränkungen, die bereits in der ersten Dezemberwoche wieder eingeführt werden könnten.