Hohenlimburg/Hagen. Am 25. Dezember startet das „Jugendforum Hohenlimburg“. Dort sollen Impulse der jungen Generation gesammelt und zum Mitgestalten motiviert werden

Von „Fridays for Future“ bis „Black lives matter“ – dass sich junge Menschen heute für Politik interessieren, ist nicht von der Hand zu weisen. Doch häufig wirkt es, als würden sich nur wenige dauerhaft engagieren. Um das zu ändern, soll mit Jugendforen ein neuer Anlauf gewagt werden. Morgen findet im Jugendzen­trum an der Jahnstraße das erste „Jugendforum Hohenlimburg“ statt. Zu dem Format sind alle interessierten Kinder und Jugendlichen in Hohenlimburg eingeladen, um in ihrer Heimat mitzuwirken. Ähnliche Bezirksforen fanden zuletzt bereits in den Stadtteilen Altenhagen, Haspe, Boele und Eilpe statt. Im kommenden Jahr soll dann ein gesamtstädtisches Forum stattfinden, das die Ideen aller jungen Menschen bündelt. Die Grundfrage: Was wünscht ihr euch?

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„Botschafter“ sollen zum Mitmachen motivieren

Eliz Hasan und Emmy Gebehenne sind zwei der sieben „Beteiligungsbotschafter“ des Jugendforums. Die beiden Schülerinnen aus Hohenlimburg sollen andere Jugendliche motivieren, sich ebenfalls in den Foren zu engagieren. Dafür sind sie beispielsweise in Schulen gegangen, um auf das Format aufmerksam zu machen. „Wenn wir als Gleichaltrige in die Schulen gehen, können wir andere Jugendliche vielleicht auch besser erreichen als es ältere Menschen könnten“, sagt Emmy Gebehenne. Im Gespräch merken die beiden „Beteiligungsbotschafter“ oft, dass die Themen und Wünsche der Schülerinnen und Schüler ernsthaft präsent sind und sich häufig überschneiden. Das sei auch in den bisherigen Jugendforen in anderen Stadtteilen deutlich geworden.

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Müllproblem und fehlende Spielplätze

„Viele haben in den Foren erzählt, dass es ein Müllproblem gibt, dass die Mülleimer entweder nicht oft genug geleert werden oder überfüllt sind“, so Eliz Hasan: „Außerdem fehlt es vielen an Spielplätzen oder Lernorten, um sich zurückzuziehen.“ Dass die Themen gesammelt, gehört und angepackt werden müssen, sei daher umso wichtiger. Sie wünschen sich, dass sich möglichst viele an dem Jugendforum beteiligen. „Man meckert immer, aber macht nichts. Häufig auch, weil man nicht weiß, dass man bei so etwas mitmachen kann“, sagt Eliz Hasan. „Deshalb möchten wir auf die Foren aufmerksam machen und darüber aufklären, was für Möglichkeiten es gibt, etwas zu verändern. Es macht Spaß, am Ende ein Ergebnis zu sehen, das man sich gewünscht hat.“

Neues Konzept für den Jugendrat

Aus den Jugendforen in den Bezirken heraus wird ein Jugendrat von zehn bis 15 Personen aus allen Hagener Stadtbezirken gewählt, der die Interessen der jungen Generation auf politischer Ebene vertritt. Anliegen und Ideen werden dem Jugendhilfeausschuss der Stadt vorgestellt, um Aktionen mit einem eigenen Budget zu planen.

Keine neue Idee

Nun ist diese Idee nicht neu und ein Jugendrat tagte bereits in der Vergangenheit. Auf Hohenlimburg geblickt wurden etwa Spielgeräte an Schulen angeschafft, finanziert aus dem Budget der Bezirksvertretung. Das Konzept sei aber überarbeitet worden, berichten Jörg Schmidts und Frank Siebel, die den Jugendrat im Bezirk seit Jahren betreuen.

Mehr Raum zum Gestalten

Man wolle jungen Menschen nun mehr Raum lassen, um Ideen zu entwickeln. „Wir möchten helfen, den Weg zu vereinfachen, dass Jugendliche sich am politischen Geschehen beteiligen und dabei auch Spaß haben“, so Jörg Schmidts. Frank Siebel ergänzt: „Wenn wir als Erwachsene von jugendlicher Mitbestimmung sprechen, müssen wir das auch durchsetzen und die Wege lockern, um politischen Austausch zwischen jungen und erwachsenen Menschen herzustellen.“ Selbst werde man sich mit Hilfestellung einbringen, etwa um Kontakte zu Schulen, Verbänden und Behörden zu vermitteln.

Jugendforum: Treffen in Hohenlimburg

Das Jugendforum findet am 25. November um 17 Uhr im Jugendzentrum, Jahnstraße 2, statt. Interessierte zwischen 12 und 18 Jahren sind eingeladen teilzunehmen. Infos gibt es bei Jörg Schmidts (02331 207 22 65) und Frank Siebel (02334 80 88 44).