Der Aufbruch zu mehr Ökumene kann Hagen nur gut – findet WP-Redakteur Jens Stubbe. Er ermuntert die Kirchen, sich einzumischen.

Neue Köpfe, neue Zeiten. Gute Zeiten – zumindest für Hagen. Dechant Dieter J. Aufenanger und der werdende Superintendent Henning Waskönig stehen für einen Aufbruch zu mehr Miteinander, zu mehr Austausch und zu mehr Ökumene.

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Eine Stadt wie Hagen mit all ihren sozialen Problemen braucht starke Kirchen. Kirchen, die nicht nur durch das Engagement ihrer Wohlfahrtsverbände und den Einsatz ihrer Mitglieder vor Ort prägende Spuren hinterlassen, sondern Kirchen, die sich auch als Institution einmischen, den Finger in Wunden legen und Einfluss in einer Stadtgesellschaft nehmen.

Es hat ja bereits Zeiten gegeben, da kamen Vertreter der unterschiedlichsten Glaubensgemeinschaften zu einem runden Tisch der Religionen zusammen. Es hat Zeiten gegeben, da haben sich Deutscher Gewerkschaftsbund und die beiden großen Kirchen im Schulterschluss für ein sozial gerechtes Hagen stark gemacht. Und es gab Zeiten, da haben die Ökumene und die Verbindung zur Jüdischen Gemeinde eine herausragende Rolle gespielt.

Zur Wahrheit gehört auch: Insbesondere die katholische Kirche in Hagen hat sich in den letzten Jahren aus vielem zurückgezogen. Gutgetan hat das der Stadt sicherlich nicht.

Um so wertvoller ist nun dieser Aufbruch. Wenn sich Kirchen vor Ort nicht in theologischen Diskussionen mit sich selbst beschäftigen, sondern gemeinsam und mit anderen Partnern Lichtpunkte setzen – gegen Antisemitismus, gegen Rassismus, für ein friedliches Miteinander, für mehr soziale Gerechtigkeit –, dann kann das Hagen nur guttun.