Hagen. Endlich, werden viele Karnevalisten in Hagen sagen. Endlich wieder Karneval. Am Donnerstag starten die Jecken in ihre Session. Und zwar im Theater.

Kein Schunkeln und kaum Konfetti: Im vergangenen Jahr mussten die Narren in Hagen auf ihre „fünfte Jahreszeit“ weitgehend verzichten. Auch die traditionelle Sessionseröffnung am 11. November fiel aufgrund der Corona-Pandemie ins Wasser. Die kommende Karnevalssession verspricht jedoch wieder Leben in den Narren-Kalender zu bringen. Die Stadt Hagen und das Festkomitee Hagener Karneval haben für Donnerstag (11.11) zum feierlichen Karnevals-Auftakt eingeladen – nicht wie üblich in den Ratssaal der Stadt, sondern ins Theater Hagen.

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Freie Plätze für den Abstand

„Die Vorfreude ist definitiv groß, aber wir gehen auch mit einer gewissen Vorsicht an die Sache ran“, sagt Markus Krause, zweiter Vorsitzender des Festkomitees Hagener Karneval. Für die Sessionseröffnung gilt die 2G-Regel – teilnehmen dürfen also nur Personen, die einen Nachweis über eine vollständige Impfung oder Genesung vorlegen können. Freie Sitzplätze sollen für Abstand zwischen den Besuchern sorgen. Am Platz dürfen die Teilnehmer die Masken abnehmen, im restlichen Gebäude herrscht Maskenpflicht. Für die Kindergruppen der Tanzgarden sind die Plätze im Oberrang vorgesehen, losgelöst von den anderen Besuchern.

Das letzte Prinzenpaar, das wirklich auf einem Wagen durch die Stadt rollte: Prinz Dennis und seine Prinzessin Doreen (rechts).
Das letzte Prinzenpaar, das wirklich auf einem Wagen durch die Stadt rollte: Prinz Dennis und seine Prinzessin Doreen (rechts). © WP | Michael Kleinrensing

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Unbekümmert schunkelnd in den Armen liegen können sich die Narren in diesem Jahr also wohl noch nicht. „Es wird ein bisschen anders als sonst“, sagt Krause mit Blick auf den neuen Veranstaltungsort und die Corona-Regeln. „Vieles ist neu, aber gerade das ist auch spannend. Ich hoffe einfach, dass die Leute gute Laune mitbringen, und bin froh, dass wir nach der langen Pause endlich wieder loslegen können.“ Auf den Programmablauf hatten die Corona-Maßnahmen keinen Einfluss. Etwas bleibt also doch wie immer: Der Aufmarsch des Hagener Prinzenpaares ist pünktlich für 11.11 Uhr geplant.

Die närrische Herrschaft übernehmen in diesem Jahr Robin und Mandy Sieker – zwei Jecken mit echtem Hagener Karnevalsblut. Passenderweise lernte sich das Ehepaar sogar an einem 11. November kennen, vor einigen Monaten gaben sie sich das Jawort. „Prinz zu sein mit Mandy an meiner Seite – das ist wie ein Traum“, schwärmt Robin Sieker.

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Zwei Amtszeiten durch Corona

Da die Corona-Pandemie unberechenbar bleibt und damit auch unklar ist, wie sich die Karnevalssession entwickelt, wird dem neuen Prinzenpaar eine besondere Ehre zuteil: Das Festkomitee hat den beiden gleich zwei Amtszeiten zugestanden. Auch in der Karnevalssession 2022/23 verbleiben der Prinz, der im echten Leben als Busfahrer arbeitet, und seine Prinzessin auf ihren royalen Posten. Mit einem weit verbreiteten Klischee räumen die beiden nebenbei auch noch auf.

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Ein Bild, wie es sich viele Jecken in Hagen wieder wünschen: Zehntausende säumen die Straßen der Innenstadt beim  Rosenmontagszug.
Ein Bild, wie es sich viele Jecken in Hagen wieder wünschen: Zehntausende säumen die Straßen der Innenstadt beim Rosenmontagszug. © WP | Michael Kleinrensing

Robin Sieker trinkt nämlich nur in Ausnahmefällen Alkohol. „Es schmeckt mir einfach nicht so und ich verspüre keinen Drang nach Alkohol“, sagt er. Karneval feiern könne man auch in nüchternem Zustand ganz wunderbar. Auch Prinzessin Mandy ist überzeugt: „Es sind doch die Leute um einen herum und die Atmosphäre, die Spaß machen.“