Hohenlimburg. Künstler Claus Singmann präsentiert immer im Advent ein Motiv aus Hohenlimburg. Das neue Bild zeigt den Platz am Schlossberg im Schnee.
Wenn er sein neues Bild präsentiert, ist die Adventszeit nicht mehr weit weg: Jedes Jahr malt Claus Singmann ein Winterbild aus Hohenlimburg. Dieses Jahr nimmt er die Sieben Kurfürsten in den künstlerischen Blick. Sein Motiv zeigt eine winterliche Szenerie des Platzes am Schlossberg im Osten von Hagen, wie sie sich in der Nachkriegszeit abgespielt haben könnte.
Zu sehen sind die markanten Fachwerkhäuser mit Schnee bedeckt, ebenso wie die Straße davor. Ein Mann rollt den Tannenbaum mit der Schubkarre vor sich her und deutet die nahende Weihnachtszeit an. Eine Mutter zieht ihr Kind im Schlitten hinter sich her, das zweite Kind trottet nebenher.
Tradition seit elf Jahren
Dass Singmann für sein Winterbild die Herrenstraße mit den Sieben Kurfürsten gewählt hat, liegt vor allem daran, dass die Auswahl an Orten im Bezirk immer kleiner wird. Seit nunmehr elf Jahren hält er die Tradition aufrecht, vor Beginn der Vorweihnachtszeit ein neues Motiv zu präsentieren. „Es gibt nicht mehr viele Stellen in Hohenlimburg, die bisher noch nicht auf der Weihnachtskarte waren“. In seinen Bildern stecken rund achtzig bis hundert Stunden Zeit. Besonders die feinen Fassaden der Fachwerkhäuser seien eine Herausforderung für ihn am Maltisch gewesen, berichtet der 85-Jährige. „Nach einer Weile wird der Pinsel schon schwer in der Hand.“
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Dennoch hat er die Freude an der Arbeit bisher nicht verloren. Sicher auch, weil seine Wintermotive auf viel Interesse stoßen, wie Philipp Märker zu berichten weiß. Er leitet die Weinhandlung Steinbach in der Unternahmer und stellt seit Jahren das jeweils neue Winterbild von Claus Singmann in seinem Laden aus. „Hin und wieder gibt es schon Kunden, die fragen, wann das neue Winterbild erscheint“, sagt Märker.
Ältere schwelgen in Erinnerung
Gerade für die Älteren sind die Malereien aus der Heimat eine willkommene Einladung, um in Erinnerungen zu schwelgen. Wie vor ein paar Jahren, als das Singmann die Schlittschuhläufer auf der zugefrorenen Lenne in Farbe getaucht und auf sein Winterbild verewigt hat.
„Ein älterer Kunde sah das Bild und erzählte, dass er früher auf der zugefrorenen Lenne gebratene Würstchen verkauft hat“, berichtet Märker. „Das sei aber später untersagt worden, weil es Bedenken gab, das Eis könne einbrechen.“ Erinnerungen wie diese durch den Blick auf die Bilder wieder wach werden, hängt auch mit der Akribie zusammen, die ihr Schöpfer Claus Singmann in die Recherche steckt. Denn bei aller heimeligen Romantik, die seine Wintermotive ausstrahlen, sollen die Orte doch möglichst historisch korrekt abgebildet sein. Dabei unterstützt Bildmaterial des Orts- und Heimatvereins Hohenlimburg.
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Neben dem eigentlichen Ölgemälde aus der Pinselfeder von Claus Singmann, das in der Weinhandlung Steinbach hängt und dort zum Verkauf angeboten wird, gibt es das Winterbild auch im Kleinformat als Weihnachtskarte in mehreren Geschäften zu kaufen. Rund 400 dieser Weihnachtskarten werden jährlich gedruckt, so Singmann. Wegen hoher Nachfrage habe man in manchem Jahr auch weitere Karten nachdrucken müssen. Wie lange der 85-Jährige noch den Pinsel in die Hand nimmt, um neue Winterbilder zu schaffen, da legt er sich nicht fest. Das Bild der Sieben Kurfürsten soll aber nicht das letzte gewesen sein – zur Freude von Philipp Märker, der sich über weitere Winterbilder in seiner Weinhandlung freuen würde: „Ich hoffe doch, dass Herr Singmann mit der Malerei weiter macht.“
Weihnachtskarten ab sofort erhältlich
Die Weihnachtskarte mit dem Winterbild von Claus Singmann ist ab sofort erhältlich in der Weinhandlung Steinbach, Unternahmer Straße 17, bei „Stoffträume“ (Silke Hank), Unternahmer Straße 15, bei Blumen Stenner, Möllerstraße 23 sowie bei Claus Singmann, Burgweg 3. Preis pro Weihnachtskarte: 2,50 Euro.