Hagen. Die A 45 soll vom Autobahnkreuz Hagen bis zum Westhofener Kreuz sechsspurig werden. Was bislang zum 300 Millionen-Euro-Ausbau bekannt ist.
Während in Fahrtrichtung Frankfurt auf der A 45 der Verkehr schon längst auf drei Spuren fließt, ist das in Fahrtrichtung Dortmund noch nicht der Fall. Das soll sich jedoch ändern: Um den gesamten Verkehr besser aufnehmen zu können und künftig lange Staus zu vermeiden, soll die A 45 sechsspurig ausgebaut werden: Die Fahrbahn in Fahrtrichtung Dortmund – vom Autobahnkreuz Hagen bis zum Autobahnkreuz Westhofen – soll von zwei auf drei Fahrstreifen erweitert werden.
Die Pläne dazu sind schon länger bekannt. Der Landesbetrieb Straßenbau NRW hatte dazu bereits im Dezember ein entsprechendes Genehmigungsverfahren beantragt. Eine Stellungnahme der Stadt liegt mittlerweile vor. Die Bezirksregierung will die Stellungnahmen prüfen und dann einen Erörterungstermin mit allen Beteiligten ansetzen. „Perspektivisch ist es aber vorgesehen, mit den Bauarbeiten im Dezember 2025 zu beginnen. Dies ist jedoch vom Ablauf des Verfahrens abhängig“, sagt Christoph Söbbeler, Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg.
Geschätzt werden die Kosten für den Ausbau auf etwa 300 Millionen Euro. Und auch die lärmgeplagten Anwohner dürfte der Ausbau freuen: Es sind umfassende Lärmschutzmaßnahmen entlang der Strecke vorgesehen.
A 45-Ausbau in Hagen: 9,26 Kilometer lange Strecke
Bei der Baumaßnahme handelt es sich um einen Autobahnausbau „im Bestand“. Bedeutet: Bei der Fahrbahnverbreiterung wird weder die Linienführung noch die Höhenlage der A 45 verändert. Bei dem Ausbau soll neben den Arbeiten an der 9,26 Kilometer langen Strecke auch das Autobahnkreuz Westhofen umgebaut werden. Es verbindet die A1 mit der Sauerlandlinie.
Fast 190.000 Fahrzeuge passieren täglich das Westhofener Kreuz. „Hier ist wegen des starken Richtungsverkehrs Bremen/Frankfurt am Main der Bau einer halbdirekten Verbindungsrampe erforderlich“, erklärt Söbbeler. Mit dem Umbau soll die Leistungsfähigkeit verbessert werden: Geplant ist laut Autobahn GmbH, mit Hilfe eines sogenannten „Überfliegers“, eine direkte Verbindung zwischen A1 (FR Köln) und A 45 (FR Frankfurt) zu schaffen, damit sich Autofahrer, die von der A1 auf die A 45 wechseln, nicht – wie in der bisherigen Kleeblatt-Form – einfädeln müssen.
A 45 in Hagen: Lärmschutz beim Ausbau im Fokus
Das Autobahnkreuz Hagen soll grundsätzlich seinen jetzigen Ausbauzustand beibehalten. „Aufgrund von Neuberechnungen der Verkehrsnachfrage zum Prognosehorizont der Planung im Jahr 2030 werden die Zu- und Ausfahrten neu bemessen und den Anforderungen der neuesten technischen Richtlinien angepasst“, erklärt Söbbeler. „Die umfangreichen Bauarbeiten auf dem Streckenabschnitt werden schätzungsweise acht bis neun Jahre in Anspruch nehmen“, betont er gleichzeitig, dass es sich nicht um ein kurzfristiges Projekt handele.
Entlang der gesamten Strecke sind umfangreiche Lärmschutzmaßnahmen in Form von Wällen und/oder Wänden vorgesehen und es wird zusätzlich lärmmindernder Asphalt eingebaut. „Die Einhaltung der neuen Lärm-Richtwerte ist sowohl auf der West- als auch der Ostseite der Trasse gewährleistet“, betont Söbbeler.
Hagen: Artenschutz-Untersuchungen fehlen
Die Stadt hatte in ihrer Stellungnahme zusätzlich angeregt, in den Bereichen, wo dies möglich ist, in der Bauzeit auf Nachtarbeiten zu verzichten und die Bautätigkeit auf maximal acht Stunden am Tag zu beschränken, um Anwohner nicht übermäßig zu belasten. Vor allem aber bemängelt man im Rathaus, dass der Unteren Naturschutzbehörde keine aktuellen Artenschutz-Untersuchungen vorgelegt wurden. Eine erneute Überprüfung soll nun erfolgen.
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