Hagen. Neue Stelle in der Stadtverwaltung Hagen: Wer ein Event veranstalten will, der muss sich das von Julian Gante im Ordnungsamt genehmigen lassen.

Die Stadt Hagen hat die Stelle eines Veranstaltungskoordinators neu geschaffen und Julian Gante mit diesem Amt betraut. „Mein Hauptziel ist es, gemeinsam mit dem Veranstalter die Veranstaltung für alle Teilnehmenden so sicher wie möglich zu organisieren“, erklärt Gante den Fokus seines Aufgabengebiets. Der 33-Jährige ist nun zentraler Ansprechpartner für Veranstaltungen in Hagen.

Für den Job, der dem Ordnungsamt zugeordnet ist, bringt Gante Erfahrungen mit. Nach seiner Ausbildung bei der Stadt Hagen war er von 2011 bis 2016 im Stadtordnungsdienst tätig, seit Anfang dieses Jahres war er dort Teamleiter und somit zuständig für die öffentliche Sicherheit in Hagen.

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Prüfung der Anforderungen und des Sicherheitskonzeptes

Das Thema Sicherheit spielt auch in seinem neuen Aufgabenfeld eine wichtige Rolle. So prüft der neue Veranstaltungskoordinator jede Veranstaltung hinsichtlich der sicherheitsrelevanten Anforderungen und legt die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen und gegebenenfalls weiteren zu beteiligenden Behörden wie Polizei oder Feuerwehr im Vorfeld fest. Dazu können, je nach Größe und Gefährdungsstufe der jeweiligen Veranstaltung, einzelne Auflagen oder ein vom Veranstalter eigenständig erstelltes Sicherheitskonzept zählen.

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„Herr Gante steht allen Veranstaltern als zentraler Ansprechpartner zur Verfügung“, so Linda Kolms von der Pressestelle der Stadtverwaltung Hagen. Er sei beispielsweise für Ausschankgenehmigungen, die Einhaltung des Landesimmissionsschutzgesetzes, eine etwaige Sondernutzungserlaubnis für eine öffentliche Fläche oder die Beurteilung sicherheitstechnischer Aspekte verantwortlich.

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In puncto Sicherheit gestalte sich eine Örtlichkeit häufig als besondere Herausforderung, wie Julian Gante weiß: „Bei Veranstaltungen im Freien müssen individuelle Anforderungen beachtet werden, um diese sicher durchzuführen: Sind Zäune oder andere Abgrenzungen erforderlich, müssen Bereiche abgetrennt oder Zugangskontrollen eingerichtet werden?“

Anmeldung bis zur Genehmigung: Es vergehen sechs Wochen

Wenn ein Antrag bei Gante eingeht, kategorisiert er die Veranstaltung zunächst nach einem Ampelsystem. Alle grün eingestuften Veranstaltungen, beispielsweise ein Fest in einem Kleingartenverein, werden direkt genehmigt, gelbe und rote Veranstaltungen bedürfen einer Überprüfung, etwa ob die Begleitung durch das Ordnungsamt erforderlich ist.

Auch Straßen und Nachbarschaftsfeste bedürfen einer Genehmigung durch den neuen Veranstaltungskoordinator, so die Stadt. Private Feiern und Partys sind davon normalerweise ausgenommen, allerdings gibt es auch hier Ausnahmen: Wer zum Beispiel im Garten nach 22 Uhr noch Musik erschallen lassen will, braucht dafür eine Erlaubnis.

Dazu hat der 33-Jährige ein Online-Formular entwickelt, über das eine Veranstaltung angemeldet werden kann. Dort können alle erforderlichen Angaben übersichtlich eingetragen werden. „Das vereinfacht das Anmeldeverfahren“, so Linda Kolms: „Denn im Grunde muss ein Veranstalter nur noch dieses Formular ausfüllen.“

Sechs Wochen Vorlauf notwendig – Dann steht der Veranstaltung nichts mehr im Wege

Die Stadt Hagen verspreche sich von dem neuen Verfahren deshalb auch einen Bürokratieabbau. Nach Eingang des Formulars übernehme Gante als kommunikative Schlüsselstelle zwischen allen Dienststellen die weitere Bearbeitung, so dass sich der Veranstalter nicht mehr selbst mit den verschiedenen Ämtern der Stadtverwaltung in Verbindung setzen müsse.

„Habe ich alle Genehmigungen zusammen und ist die Veranstaltung unter Berücksichtigung des Gefahrenpotenzials unbedenklich, leite ich dem Veranstalter oder der Veranstalterin entweder eine Sammelgenehmigung oder alle Einzelgenehmigungen zu“, so der bisherige Stadtordnungsdienstleiter Gante: „Der Veranstaltung steht dann nichts mehr im Wege.“

Der gesamte Prozess benötigt rund sechs Wochen Vorlauf. Das müssen Bürger bei ihrer Anfrage berücksichtigen.