Hagen. Mechanische Türöffnungen, Ventilatoren, Blitzleuchte: Mit einem Rauchhaus zeigt die Feuerwehr Hagen, wie sich Rauch nach einem Feuer ausbreitet.

Die meisten Menschen, die in Deutschland infolge eines Feuers sterben, kommen nicht in den Flammen um. Sie sterben an einer Rauchvergiftung. „Aber das ist vielen Leuten gar nicht bewusst“, sagt Unterbrandmeister André Streich.

Um der Bevölkerung zu verdeutlichen, wie gefährlich der bei einem Brand entstehende Qualm ist, hat der Hagener Feuerwehrverband mit Unterstützung von Sponsoren jetzt ein sogenanntes Rauchhaus anschaffen und der Feuerwehr zur Verfügung stellen können.

Wie sich Rauchschwaden ausbreiten

Torsten Barndt, der in Hagen für Brandschutzerziehung und -aufklärung zuständig ist, kann anhand dieses Objektes anschaulich erklären, wie Rauchschwaden sich in einem Gebäude ausbreiten und wie gefährlich sie den Menschen werden, die sich im Inneren aufhalten.

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In dem zweieinhalbgeschossigen Haus kann Brandrauch, der durch einen Miniaturrauchgenerator erzeugt wird, gezielt durch den Treppenraum in verschiedene Räume gelenkt werden. Hierdurch wird die Ausbreitung des Brandrauchs in einem Gebäude sehr markant dargestellt. Das Rauchhaus verfügt über vier mechanische Türöffnungen, sechs kleine Ventilatoren, Beleuchtung, einen Rauchwarnmelder und eine Blitzleuchte.

Eines von 20 Exemplaren in Hagen

Die Zielgruppe des Rauchhauses sei die Altersgruppe 60+, so André Streich: „Aber auch für jüngere Personen sind die Möglichkeiten im Rahmen der Brandschutzaufklärung hoch interessant.“ Das Rauchhaus kann zum Beispiel an Tagen der Offenen Tür präsentiert werden oder interessierte Gruppen melden sich bei der Feuerwehr zwecks einer Vorführung.

Der stellvertretende Vorsitzende des Stadtfeuerwehrverbandes Hagen, Brandamtsrat Alexander Zimmer, übergab das Rauchhaus in Anwesenheit des Beigeordneten der Stadt Hagen, Sebastian Arlt, an Feuerwehrchef Veit Lenke und Maik Hoheisel (Leitstelle). „In dem Haus ist viel Technik verbaut“, so Zimmer.

Finanziert wurde es vom Verband der Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen und der Provinzial-Versicherung, die es möglich machten, eines von 20 Exemplaren in NRW nun in Hagen nutzen zu können.