Hagen. Der Ausbau der Grundschule Henry van de Velde in Hagen ist überarbeitet worden. Die Kosten liegen um 400.000 Euro über der Ursprungsplanung.

Die bereits vom Stadtrat beschlossene Erweiterung der Grundschule Henry van de Velde an der Blücherstraße in Hagen ist von der Stadtverwaltung noch einmal überarbeitet worden. Der neue Entwurf hat zwar ein Kostenvolumen von 4,672 Millionen Euro und ist damit gut 400.000 Euro teurer als das ursprüngliche Vorhaben, bietet aber mehrere Vorteile. Der Schulausschuss hat der veränderten Planung denn auch seine Zustimmung erteilt.

Eigentlich sollte der Umkleidebereich an der Blücherstraße aufgestockt und neben dem Verwaltungstrakt ein mehrgeschossiger Neubau errichtet werden. Die neue Variante sieht dagegen vor, nur einen mehrgeschossigen Neubau im Bereich der Umkleiden und des Hausmeisterbungalows hochzuziehen, der vier weiteren Schulklassen Platz bieten soll.

Schulhofgröße bleibt erhalten

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Der Vorteil dieses Modells liegt – im Gegensatz zum vorherigen Entwurf – darin, dass der Schulhof kaum angetastet würde, sondern nahezu in seiner bisherigen Größe erhalten bliebe. Und das ist für eine Grundschule, die schon jetzt von 333 Kindern besucht wird und nach dem Ausbau weitere 100 Kinder aufnehmen muss, von enormer Bedeutung. „Für uns ist das sehr wichtig“, so Schulleiterin Barbara Brück: „Wir sind sehr froh über die neue Planung.“ Hinzu kommt, dass im Falle der Ursprungsplanung während der Bauzeit eine Teilauslagerung der Schule notwendig geworden wäre, was nun nicht mehr geschehen muss.

Möglich wurde das neue Konzept überhaupt erst durch den Auszug des Objektbetreuers, der erst Anfang September aus der Hausmeisterwohnung auszog, so dass diese nun in die Planung miteinbezogen werde konnte.

Drogen- und Alkoholszene

Durch den Neubau werden verschattete Flächen entstehen, die jedoch voll einsehbar sind. Dies ist nach Einschätzung der Stadtverwaltung von Bedeutung, da der Schulhof in letzter Zeit zunehmend durch Personen aus der Drogen- und Alkoholszene frequentiert werde. Nicht zuletzt bliebe bei der neuen Planungsvariante die Möglichkeit bestehen, die Schule zukünftig noch einmal zu erweitern – eine Überlegung, die angesichts des anhaltenden Zustroms von Einwanderern nach Hagen nicht unrealistisch erscheint.

Wann die Bauarbeiten beginnen und wann der Neubau, in dem neben den vier erwähnten Klassenzimmern auch Differenzierungsräume entstehen sollen, steht in den Sternen. Dabei drängt die Zeit, denn aufgrund der Zuwanderung nach Hagen und der relativ hohen Geburtenzahlen drohen Engpässe. „Die Kapazitäten sind fast erschöpft“, beschreibt Jochen Becker, Leiter des Fachbereichs Bildung, die Situation. Würde die Zahl der Zuwanderer nach Hagen in den nächsten Wochen oder Monaten noch einmal exorbitant steigen, könnten womöglich ohne Überbrückungsmaßnahmen nicht mehr alle Kinder in einer Schule untergebracht werden.

Beschlossen worden sind vom Stadtrat deshalb auch der Neubau einer ganz neuen Grundschule in Wehringhausen sowie eine Erweiterung der Grundschule Goldberg am Standort in Oberhagen. Aber auch diese Projekte befinden sich noch im Planungsstadium, und es dürfte noch mehrere Jahre dauern, bis sie Realität geworden sind.