Hagen. Auf dem Arbeitsmarkt in Hagen ist die Herbstbelebung erkennbar. Die Arbeitslosenzahlen für die meisten Personengruppen sind spürbar rückläufig.

Der Arbeitsmarkt in der Stadt Hagen stand im September im Zeichen der Herbstbelebung. Die Zahl der Arbeitslosen sank um 293 oder 2,4 Prozent auf 11.710. Die Arbeitslosenquote verringerte sich damit um 0,3 Punkte auf 11,5 Prozent.

Im ersten Pandemieherbst vor zwölf Monaten waren es 814 Arbeitslose mehr, die Quote lag bei 12,3 Prozent. „Der September ist mit der üblichen Herbstbelebung häufig der beste Arbeitsmarktmonat im ganzen Jahr. Und auch jetzt sind die Arbeitslosenzahlen für die meisten Personengruppen spürbar rückläufig. Wie erwartet sind sie insbesondere bei den Jüngeren schnell wieder gesunken, da sie als Fachkräfte gesucht werden“, so Katja Heck, Chefin der Agentur für Arbeit in Hagen.

Die Hochwasserfolgen für die Beschäftigung hätten sich nicht ausgeweitet. Die aktuellen Kurzarbeitsanzeigen seien wieder sehr überschaubar geworden. Die Entwicklung sei saisontypisch und nicht mehr die Folge der Katastrophen der jüngeren Vergangenheit.

Arbeitslosigkeit bei Jüngeren sinkt

Nach mehreren Monaten mit unterschiedlichen Tendenzen entwickelten sich Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung wieder in die gleiche Richtung. 2586 Arbeitslose waren Kunden der Arbeitsagentur (185 oder 6,7 Prozent weniger als im Vormonat), 9124 wurden durch das Jobcenter Hagen betreut (108 oder 1,2 Prozent weniger).

Besonders deutlich sank die Arbeitslosigkeit bei den jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren (-119 oder 10,2 Prozent auf 1047), aber auch (in geringerem Umfang) bei Älteren über 50 Jahren (-30 oder 0,8 Prozent auf 3.695), schwerbehinderten Menschen (-19 oder 2,1 Prozent auf 870) und ausländischen Arbeitslosen (-34 oder 0,7 Prozent auf 5177).

Zahl der Langzeitarbeitslosen stagniert

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Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stagnierte hingegen mit 5962 (+3 oder 0,1 Prozent), wobei sich immerhin der Vorjahresvergleich weiter verbesserte. Aktuell sind es noch 775 oder 14,9 Prozent mehr als vor zwölf Monaten.

Hagener Unternehmen meldeten im September 223 neue Stellen (ohne Personaldienstleister). Das waren sechs oder 2,8 Prozent mehr als im August und 32 mehr als im Pandemie geprägten Vorjahresmonat.

Die größte Kräftenachfrage gab es bei freiberuflichen Arbeitgebern (Ärzte, Rechtsanwälte, Steuerberater etc., 62 Stellen für Assistenzkräfte), im Gesundheits- und Sozialwesen (42), im Handel (40), im verarbeitenden Gewerbe (20), in der öffentlichen Verwaltung (17), in der Logistik (9) und im Gastgewerbe (9).

Kurzarbeit in der Pandemie

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Die Zahl der insgesamt bei der Arbeitsagentur zur Besetzung gemeldeten Stellen sank aktuell (wiederum ohne Personaldienstleister) leicht um 19 oder 1,9 Prozent auf 988 und in Relation zum Vorjahresmonat sogar um 89 oder 9,9 Prozent.

Im September zeigten acht Hagener Unternehmen für 130 potenziell betroffene Arbeitnehmer Kurzarbeit neu an. Seit dem Beginn der Pandemie gab es damit in der Volmestadt fast 3000 Anzeigen aus nahezu allen Branchen für 43.800 potenzielle Kurzarbeiter. Im gesamten Bezirk, also inklusive Ennepe-Ruhr-Kreis, waren es 7600 Anzeigen für nahezu 100.000 Personen.

„Der Normalität nähergekommen“

Für April 2021 liegen inzwischen Hochrechnungen zur effektiven Inanspruchnahme für die Stadt Hagen vor. Danach wurde Kurzarbeitergeld an 632 Betriebe für rund 7400 Arbeitnehmer tatsächlich ausgezahlt, weitaus weniger als zu Beginn der Pandemie.

Katja Heck fasst zusammen: „Die aktuelle Entwicklung ist insgesamt jahreszeitlich typisch, sie ist deutlich und nicht mehr pandemiegeprägt. Wir sind wieder ein Stück der Normalität nähergekommen. Ich bin optimistisch, dass sich die Belebung im Oktober fortsetzt.“