Hagen. In Eilpe ist es zu einem Großbrand in einer Produktionshalle gekommen. Bis zum Samstagmittag liefen die Nachlöscharbeiten.
Die dunklen Rauchschwaden sind in weiten Teilen der Stadt am Himmel zu sehen: Eine Produktionshalle in Eilpe steht in Flammen. In der Halle der traditionsreichen Hagener Firma Rudolf Rafflenbeul Stahlwarenfabrik ist ein Feuer ausgebrochen. Das Unternehmen wurde 1902 gegründet und produziert Artikel aus Federstahl. Noch während die Einsatzkräfte vor Ort gegen die Flammen kämpfen, läuft Salzsäure vom Firmengelände aus in die Volme.
Am späten Freitagabend gibt es Entwarnung, das Feuer ist unter Kontrolle: Die Nachlöscharbeiten ziehen sich aber noch stundenlang hin. Erst Samstagmittag kann die Feuerwehr schließlich abrücken, dann sind die letzten Glutnester gelöscht.
Salzsäure läuft vom Firmengelände in Hagen in die Volme
Was ist passiert? „In der Halle haben Chemikalien gebrannt“, sagt Feuerwehr-Sprecher Dennis Hoff. „Es ist während der Löscharbeiten zum Überlaufen der Beizbecken gekommen und die Chemikalien sind in die Volme gelaufen. Wir haben sie massiv mit Wasser verdünnt.“ Die Einsatzkräfte lösten den „Ruhr-Alarm“ aus. Wasserwerke und Klärwerke wurden informiert. Parallel wurden das Landesumweltamt zur Verstärkung nach Hagen gerufen.
Während des Großbrandes warnt die Feuerwehr die Bevölkerung über die Nina-Warnapp, im Bereich Hagen-Süd vorsorglich Fenster und Türen zu schließen und Klima- und Lüftungsanlage abzuschalten. „Im Stadtgebiet wurden zusätzlich Luftmessungen durchgeführt, um auszuschließen, dass sich Schadstoffe in der Luft befinden“, erklärt Hoff. Das sei bei einer derartigen Rauchentwicklung, wie sie am Freitagabend zu beobachten war, das Standardvorgehen. Weiträumig – bis nach Hohenlimburg – wurden Messungen mit Spezialfahrzeugen durchgeführt.
Verletzt worden ist bei dem Großbrand glücklicherweise niemand. „30 Anwohner und 12 Mitarbeiter der Firma mussten zur Sicherheit evakuiert werden“, so Polizei-Sprecher Tino Schäfer. Auch die Polizei war mit einem Großaufgebot in Eilpe im Einsatz.
Ausbreitung des Feuers kann verhindert werden
Zunächst hatte das Feuer von der Produktionshalle der Firma, die unter anderem Lieferant der Automobil-, Zulieferer- und Elektroindustrie ist, auch auf einen weiteren Gebäudeteil übergegriffen. „Wir konnten den Bereich allerdings erfolgreich abriegeln und somit ein weiteres Ausbreiten der Flammen rechtzeitig verhindern“, blickt Dennis Hoff auf die schnelle und gute Arbeit der Kollegen vor Ort. Eine sogenannte „Beleuchtungseinheit“ sorgte am Abend dafür, dass die Einsatzkräfte auch im Dunkeln einwandfrei arbeiten konnten. Die Löscharbeiten dauerten bis in die Nacht.
In der gesamten Zeit kam es im Umkreis zu massiven Verkehrsbeeinträchtigungen, der Bereich um die Firma wurde weiträumig abgesperrt, so Tino Schäfer. Die Hagener Polizei erhielt Unterstützung von Kräften aus umliegenden Behörden, um die Straßensperrungen absichern zu können. Neben den Einschränkungen für den Straßenverkehr war auch die benachbarte Bahnlinie in Richtung Volmetal betroffen.
Wie das Feuer ausbrechen konnte, ist derzeit unklar. Spezialisten würden nach Abschluss der Löscharbeiten versuchen, die Brandursache zu ermitteln, so ein Polizeisprecher. Auch zur Schadenshöhe lassen sich momentan keinerlei Angaben machen.
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