Holthausen. Der Kopter-Club Hagen zeigt in zwei Videos die Schäden, die die Flut auf Wanderwegen im Holthauser Bachtal und in der Nahmer hinterlassen hat

Die Flutkatastrophe im Juli hat auch zahlreiche Waldwege im Umkreis massiv beschädigt. Beispielhaft hat sich der Hagener Benno Janke mehrere Wege genauer angeschaut und mit der Videokamera die Schäden dokumentiert. Über viele Jahre fuhr der passionierte Radfahrer immer wieder gerne über die Strecke vom Holthauser Bachtal bis nach Brechtefeld. Doch die Flut hat deutliche Spuren hinterlassen. „Ich wollte das dokumentieren und die Schäden festhalten, denn ein solches Jahrhundert-Hochwasser hat hier noch keiner erlebt.“ Die Strecke ist nicht mehr komplett mit dem Rad befahrbar, immer wieder tauchen Krater auf, die das Wasser am 14. Juli gerissen hat. Reichlich Geröll und angeschwemmte Steine machen teils Umwege nötig, ebenso wie die vielen Bäume, die an der Strecke liegen. Janke fuhr die rund 2,3 Kilometer lange Rad- und Wanderstrecke zwischen Holthausen und Hunsdiek vorsichtig ab, so gut es eben ging, und dokumentierte seine Fahrt mit der Kamera. Auf etwa der Hälfte der Strecke musste er stoppen: Das Wasser hat den einst gut passierbaren Wanderweg eingerissen und nur eine Schlucht hinterlassen.

Schlucht mit Drohne durchflogen

„Ich kam dann einen Tag später noch einmal mit einer Drohne zurück, um diese Stelle zu durchfliegen“, so Janke, der seit Jahren mit seinen Mitstreitern beim „Kopter-Club Hagen“ regelmäßig Luftaufnahmen der Region liefert und auch für die Drohnen-Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr Hagen im Einsatz ist. Auch in der Flut-Nacht im Juli unterstützte der Club die Hilfskräfte mit Luftaufnahmen aus einer Wärmebildkamera.

Rettungsfahrzeuge können Wege nicht passieren

Die beschädigten Wanderwege sollte nur gehen, wer gut zu Fuß ist. Neben der nötigen Vorsicht und den waldtypischen Gefahren ist im Notfall eine Rettung nur zu Fuß möglich. Rettungsfahrzeuge können die Wege nicht passieren, Rettungshubschrauber nicht in dem Waldgebiet landen.

Angesichts der massiven Schäden gibt es tief im Holthauser Bachtal noch ein paar Häuser, die bis heute nicht optimal wieder angeschlossen sind. „Wir überlegen in der Verwaltung, wie wir den Fortlauf zu der Straße, die zu den Häusern führt, instandsetzen können“, sagt Hans-Joachim Bihs, Vorstand des Wirtschaftsbetriebs Hagen (WBH). Die Aufräumarbeiten stehen am Anfang. „Wir sind noch in der Gefahrenabwehr“, liege der Fokus zurzeit darauf, den Hochwasserschutz sicherzustellen und für mögliche erhöhte Pegelstände nach der Schneeschmelze gewappnet zu sein. „Was bisher passierte, ist nur Provisorium, damit wir das Winterhalbjahr gut überstehen.“

Hochwasserschutz für Winterhalbjahr hat Priorität

Schritt für Schritt arbeite man sich voran. „Frühestens im ersten Halbjahr 2022 werden wir konkrete Pläne vorlegen können, an welchen Stellen wir uns intensiv Gedanken machen müssen“, so Bihs. Sicher sei, dass das Holthauser Bachtal und der Wehringhauser Bach früh angegangen werden.

Beschädigt wurde auch der Rad- und Wanderweg in der Obernahmer von der Brenscheider Mühle in Richtung Wildgehege Mesekendahl. Eine Durchfahrt mit dem Auto ist derzeit nicht möglich.

Auch diesen Weg hat Benno Janke mit der Kamera abgefahren und die entstandenen Filmaufnahmen auf Youtube veröffentlicht.

Das Video zum Wanderweg Holthauser Bachtal finden Sie auf www.kopter-hagen.de