Hagen. Die Abfrage bei den großen Versicherern macht deutlich, wie hoch die Schäden nach der Flut in Hagen sind.
Die bei den großen Versicherungen gemeldeten Flutschäden von Privatpersonen aus Hagen bewegen sich aktuell auf die 50-Millionen-Euro-Marke zu. Am 14. Juli hatte das Starkregen-Ereignis in der Spitze 211 Liter pro Quadratmeter in Hagen niedergehen lassen.
Die Provinzial beispielsweise gehört zu den größten Versicherern in Hagen mit Blick auf Gebäude- oder Kfz-Versicherungen. Marktanteil: rund 20 Prozent. „Uns sind aus Hagen bislang Schäden in Höhe von rund 25 Millionen Euro gemeldet worden“, erklärte Provinzial-Sprecher Christian Schäfer Anfang August gegenüber unserer Zeitung. Da waren rund 2,9 Millionen schon ausgezahlt worden. Die Provinzial, zu deren Bereich auch das schwer betroffene Ahrtal gehört, geht konzernweit von rund 760 Millionen Millionen Euro Schäden aus. Dabei entfallen auf die Sparte „Sach“ (das heißt vor allem Wohngebäude, Hausrat) 29.045 Schäden mit einem Schadenaufwand von 730,1 Millionen Euro sowie auf „Kraftfahrt“ 4097 Schäden mit einem Aufwand von 31,1 Millionen Euro.
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Im Bereich der Sachschäden sind dem zweiten großen Versicherer der Region, der R+V, 121 Sachschäden in Höhe von 9,5 Millionen Euro gemeldet worden. Und allein 141 Schäden an Fahrzeugen in Höhe von rund einer Million Euro. In beiden Bereichen hat die R+V bislang jeweils 500.000 Euro ausgezahlt.
Unterschiedliche Auswertungen bei den einzelnen Versicherungen
Die großen Versicherer haben auf Anfrage höchst unterschiedliche Möglichkeiten, ihre Zahlen mit konkretem Blick auf Regionen zu übermitteln – so zum Beispiel die Allianz, die Zahlen präzise für den Raum Hagen nicht herausgeben könne. Die Debeka-Versicherung hingegen schon. Im Bereich Hausrat führt sie in Hagen 1900 Verträge, davon rund 27 Prozent mit Elementarversicherung. Es gibt 49 gemeldete Schäden mit rund 185.000 Euro Aufwand. Von den 370 Wohngebäude-Verträgen sind es 51 Prozent mit Elementarversicherung. Hier sind es 31 gemeldete Schäden mit rund 480.000 Euro. Daneben gibt es bei der Debeka 22 Pkw-Schadensfälle. Höhe: 93.000 Euro.
Hagen gehört bundesweit zu den am schwersten getroffenen Gebieten
AXA und Ergo können, ähnlich wie die Allianz, keine Hagen-Zahlen aus ihrer Statistik herausfiltern. Die HUK-Versicherung meldet 700 Kfz- und mehr als 260 Wohngebäude- und Hausratschäden, ohne dabei Summen zu nennen. Der DEVK, die in Hagen rund 6500 Versicherte hat, wurden insgesamt 247 Schäden gemeldet. Schadenshöhe: 780.000 Euro. „Die meisten Schadensfälle haben wir im Zusammenhang mit beschädigten Autos: 126 Fälle“, erklärt DEVK-Sprecherin Maschamay Poßekel. In der Elementarschadenversicherung Wohngebäude sind es 52 Fälle und 69 im Bereich Elementarschadenversicherung Hausrat.
Die Stadt Hagen gehört in NRW und bundesweit zu den am schwersten getroffenen Gebieten. Speziell die Bereiche Eckesey, Hohenlimburg, Volmetal, Eilpe und die Innenstadt traf es hart.