Hagen. Das Hildegardis-Gymnasium in Hagen wird mit 49 mobilen Luftfiltern ausgestattet. Die Geräte sollen die Corona-Viren neutralisieren.
Das Hildegardis-Gymnasium sieht sich im Kampf gegen die Corona-Pandemie bestens gerüstet. Zum Unterrichtsbeginn nach den Sommerferien sind alle Klassen- und Fachräume sowie das Lehrerzimmer mit Luftfiltern, die mögliche SARS-CoV-2-Viren neutralisieren, ausgestattet. „Das ist ein wichtiger Baustein im Gesamtpaket der Maßnahmen, mit denen dauerhaft Präsenzunterricht gewährleistet werden kann“, freut sich Schulleiter Michael König.
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Möglich gemacht hat die Anschaffung der 49 mannshohen Geräte das Erzbistum Paderborn, Träger der traditionsreichen Hagener Schule. Die professionellen Luftreiniger mit modernen Filtersystemen wälzen die gesamte Atemluft von Klassenzimmern um und vernichten Keime und Viren, darunter SARS-CoV-2, welches die Corona-Infektion auslöst.
Hoher Verwaltungsaufwand
Das Hildegardis-Gymnasium gehört damit zu den ersten Schulen überhaupt in Deutschland, in denen fast alle Räume mit den von vielen Experten und Verbänden geforderten Luftfiltern versehen werden.
Zwar hat das Bundeskabinett Mitte Juli beschlossen, die Länder bei der Beschaffung von mobilen Luftreinigern zu unterstützen. Dazu stellt das Bundeswirtschaftsministerium 200 Millionen Euro zur Verfügung. Doch die Verwendung der Mittel ist mit hohem Verwaltungsaufwand verbunden, und antragsberechtigt sind nur Einrichtungen, in denen Kinder unter zwölf Jahren betreut werden.
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Dagegen profitiert die Hildegardis-Schule davon, dass sie einem privaten Träger untersteht. „Angesichts der voranschreitenden Virusvarianten besteht die Gefahr einer vierten Welle in der kommenden Herbstzeit, damit verbundene Infektionsherde in Schulen sind sehr wahrscheinlich“, begründet Benjamin Krysmann, Sprecher des Erzbistums Paderborn, die Investition in Höhe von 148.000 Euro.
Wirksam, aber auch laut
Die mobilen Luftreiniger sind laut einer Studie der Universität Stuttgart sehr wirksam, aber auch laut. Zudem sorgen sie für Zugluft und führen weder Feuchtigkeit noch Kohlendioxid ab. Sie können daher lediglich eine Ergänzung der bestehenden Vorsorgemaßnahmen sein und ersetzen auf keinen Fall das Lüften.
Das weiß auch Schulleiter König: „Im Zusammenspiel mit den anderen Maßnahmen verspreche ich mir durchaus positive Effekte.“ Die Geräte könnten so programmiert werden, dass sie nur während des Unterrichts eingeschaltet sind. Sie geben ein leises Summen von sich: „Ich hoffe, dass dieses Geräusch mit der Zeit ins Unterbewusstsein wandert und Lehrer und Schüler es dann nicht mehr wahrnehmen“, so König. Nur in der Turnhalle wird kein Luftreiniger aufgestellt, er wäre angesichts der Größe der Halle wirkungslos.