Wir werfen einen Blick auf die Fernuni Hagen, die unserer Stadt den Namen „Hagen – Stadt der Fernuniversität“ gegeben hat.

Die Vergangenheit: Gegründet 1974

Mit der Fernuniversität hat die Stadt Hagen ein Alleinstellungsmerkmal. Denn es ist die erste und einzige staatliche Universität dieser Art in Deutschland. Daher entstammt auch der Name „Hagen – Stadt der Fernuniversität“. Gegründet wurde diese im Jahr 1974 als Universität und Gesamthochschule des Landes NRW.

Die WP berichtet häufig über die Bildungsstätte.
Die WP berichtet häufig über die Bildungsstätte. © WP | Laura Handke

Wenige Monate später begann bereits der Studienbetrieb – damals in drei Fachbereichen – mit rund 1300 Studierenden.

1979 wurde dann die rechtswissenschaftliche Fakultät gegründet. Der Status als Gesamthochschule wurde an allen Schulen dieser Art in NRW 2003 aufgehoben. Von dort an wurde die Fernuni als Universität weitergeführt. Im Laufe der Jahre erhielt die Fernuniversität mehrere gestiftete Professuren für verschiedene Fakultäten.

Ebenso wurden die Fachbereiche Elektrotechnik und Informationstechnik, die Fakultät für Mathematik und Informatik zusammengelegt. Seit dem Jahr 2010 gibt es für Studierende die Möglichkeit, an der Fernuni einen Bachelor sowie einen Master abzuschließen. An der Universität, die lange Zeit für Ingenieurwissenschaften bekannt war, endete zum Jahreswechsel 2012/13 sozusagen eine Ära: Letztmals konnten sich Interessierte damals für das Semester in den Masterstudiengang Elektro- und Informationstechnik einschreiben.

Die Gegenwart: Gesellschaftliche Verantwortung

Heutzutage zählt die Fernuni knapp 80.000 Studierende und gilt somit als größte deutsche Universität. Sie zeichnet sich vor allem durch ein breitgefächertes Studienangebot aus. Zudem setzt sich die Universität für Gleichstellung und Diversität ein, und auch die Barrierefreiheit steht im Fokus: Die Fernuniversität stellt mit ihrem flexiblen Studiensystem ein Angebot für Studierende zur Verfügung, die aufgrund gesundheitlicher Beeinträchtigungen kein Präsenzstudium absolvieren können oder wollen.

Auch in Zukunft möchte die Hochschule ihrer Verantwortung gegenüber dieser Zielgruppe gerecht werden und sich für einen wertschätzenden Umgang mit der Vielfalt der Studierendenschaft und vor allem für die Inklusion von Studenten mit Behinderung und/oder chronischer Erkrankung einsetzen. Zudem hat die Fernuni Hagen im Juni 2020 ihre Lehrstrategie verabschiedet. Diese entstand von 2015 bis 2018 im Rahmen des Diversity Audit „Vielfalt gestalten“ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft und wurde im Anschluss mit einem Zertifikat ausgezeichnet.

Die Fernuniversität besteht aus mehreren Gebäudeteilen.
Die Fernuniversität besteht aus mehreren Gebäudeteilen. © WP Michael Kleinrensing | Michael Kleinrensing

Die Lehrstrategie beinhaltet, dass bereits vorhandene Strategieansätze und Konzepte sowie Entwicklungsprozesse in die Klärung des Selbstverständnisses als universitäre Lehrinstitution und die Verständigung auf ein Leitbild moderner Fernlehre einfließen.

Diese Strategie bildet eine Grundlage, um Lehre auch als institutionelle Aufgabe zu sehen, ohne dabei die Handlungsmöglichkeiten der individuellen Lehrenden sowie ihre Verantwortung für die Wissensvermittlung einzuschränken. Letztendlich kann sie als leitende Maxime für Entwicklungsprozesse in vielen Bereichen der Fernuniversität fungieren.

Die Zukunft: An neuen Projekten beteiligen

Derweil gibt es ein neues Projekt, an dem die Fernuni beteiligt ist: „The Limits of Action Emulation – A Psychophysiological Investigazion in Atheletes and Patients with Autism Spectrum Disorder“ soll die Handlungsplanung und -ausführung an ihren Grenzen bei Spitzensportlern und Menschen mit Autismus untersuchen.

Ziel des Projektes ist die Prüfung sowie Entwicklung eines integrativen Modells der Handlungssteuerung und des motorischen Lernens. Die Dt. Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt im Rahmen einer Sachbeihilfe. Zudem ist Dr. Sven Hoffmann (Lehrgebiet Allgemein Psychologie) daran beteiligt.

Zudem bietet die Fernuni Hagen Auslandssemester und das Studieren im Ausland an. Im Rahmen der „Internationalisierung digitaler Lehrangebote“ möchte man Perspektiven/Kontakte auf globaler Ebene schaffen.

Das Rektorat empfiehlt allen Studierenden, bis 2023 mindestens ein internationales Modul in den jeweiligen Studiengang zu integrieren.