Hagen. „Das Lädchen“ an der Eilper Straße 57 in Hagen wird nicht wieder öffnen. Wo Eilper Bürger nun ihre Postangelegenheiten regeln können.

„Die Schließung meines Ladens­ hatte ich mir wahrlich anders­ vorgestellt“, sagt Ursula Dierich­-Strank traurig. Ihr Geschäft­ „Das Lädchen – Gewürze, Tee, Geschenke“ in der Eilper Straße 57 in Hagen hat die Flutkatastrophe vor drei Wochen voll getroffen. „Schon von Dienstag auf Mittwoch drangen Wassermassen in unseren Laden. Die Stufe im hinteren Bereich des Geschäftes hatte eine komplette Überschwemmung aber erst mal verhindert und wir hatten die Räume fast wieder trocken gelegt“, blickt Günter Strank-Schalum zurück, „doch dann ging es von Mittwoch auf Donnerstag erst richtig los“.

Einen Meter hoch stand das Schlammwasser im Geschäft, „wir mussten alle Waren vernichten“, sagt Ursula Dierich-Strank, „das Hochwasser hat uns das endgültige Aus beschert; es hat unserem Lädchen­ den Todesstoß versetzt“.

Das kontaminierte Schlammwasser hat sämtliche Tees und Gewürze sowie Papierwaren, Accessoires und das Inventar zerstört, „an eine Wiedereröffnung ist nicht mehr zu denken“, sagt das ursprünglich aus Hannover stammende Ehepaar.

Seit 2013 auch Postfiliale

Rückblick: Im Oktober 2007 eröffnete Ursula Dierich-Strank ihr etwa 75 Quadratmeter großes Geschäft für Gewürze und Tee in Eilpe, im Sommer 2013 kamen eine Partnerfiliale der Deutschen Post und ein Postbank-Schalter dazu.

„In den Vorjahren befand sich eine klassische Postfiliale im alten Sparkassen-Gebäude in Eilpe. Dann wurde die Filiale geschlossen und viele Eilper waren froh, dass sie bei uns weiterhin ihre Post-Angelegenheiten regeln konnten“, sagt Günter Strank-Schalum.

Wie es in Sachen Post demnächst im Stadtteil weitergehen wird? „Die Deutsche Post sucht in Eilpe einen neuen Standort und Vertragspartner. Sie schaut sich nach einem Betreiber, der ein Kerngeschäft führt, um. Anders funktioniert das heute nicht mehr“, sagt der 75-Jährige, der seine Frau viele Jahre im Gewürze- und Tee-Laden unterstützt hat.

Atmosphäre war stets familiär

„Ich werde in ein paar Tagen 66 Jahre alt, hätte­ aber noch gern zwei Jahre hier gemacht“, beteuert Ursula Dierich-Strank. Die Atmosphäre im Lädchen sei stets familiär gewesen, „ich hätte mich so gern von meinen Stammgästen verabschiedet, nun konnte ich gar nicht Tschüss sagen“.

Gewürze von A wie Anis bis Z wie Zimt gab es bei ihr, „natürlich auch Chimichurri; die Gewürzmischung ist auch heute noch ein Renner und passt fast zu jedem Gericht“. Außerdem habe sie 180 Sorten Tee im Angebot gehabt. „Ich denke, ich richte demnächst einen kleinen Online-Tee-Shop ein“, sagt die rührige Geschäftsfrau­. Und ihr Mann? „Ich bleibe weiterhin aktiv beim Kinderschutzbund.“