Hagen. Das Buntglasfenster des Hagener Künstlers Hans Slavos ziert seit kurzem das Café Handwerk bei Elbers. Wie es zur Rettung des Kunstwerkes kam.

Eine echte Würdigung der Rettung des wunderschönen, dreiteiligen Buntglasfensters des Hagener Künstlers Hans Slavos hatte es bislang noch nicht gegeben. Eine vor Monaten geplante kleine Feierstunde fiel Corona zum Opfer. Jetzt wurde das „Anstoßen auf die Rettung“ jedoch nachgeholt und Vertreter des Hagener Heimatbundes, der Fernuniversität, der Politik, des Handwerks sowie Sponsoren bewunderten noch einmal vor Ort im Café Handwerk auf dem Elbersgelände das Triptychon sowie das von Heimatfreund Stefan Fuhrmann gefertigte Erklärschild.

Zur Erinnerung: Das Bleiglasfenster von Hans Slavos war aus der ehemaligen Hussel-Zentrale in der Eilper Straße 115 ausgebaut und im Dezember im Café Handwerk, das von Bethel Regional betrieben wird, aufgehängt worden.

Das 1,90 x 2,60 Meter große Triptychon des Hagener Künstlers Hans Slavos das die Kaffee-Ernte und den Transport von El Salvador zeigt (Firmengründer Rudolf Hussel war Ehrenkonsul von El Salvador und röstete in der Eilper Straße auch Kaffeebohnen), passt thematisch gut in das gemütliche Café in der Dödterstraße 10. „Außerdem ist das Café Handwerk ein öffentlicher Raum, der von jedermann besucht werden kann“, ergänzte Jens Bergmann, 1. Vorsitzender des Hagener Heimatbunde, bei der kleinen Feierstunde.

Hussel hat Gebäudekomplex verkauft

Zum Hintergrund: Die Familie Hussel hat den Gebäudekomplex in Eilpe – das ehemalige Lager- und Verwaltungsgebäude wurde als solches seit Jahren nicht mehr genutzt – Anfang des Jahres an den Hagener Unternehmer Bastian Bender verkauft. Bender will dort unter anderem neue Büroflächen schaffen.

Bastian Bender hatte versichert, dem Wunsch der Familie Hussel, die alten Buntglasfenster des Gebäudes zu retten, nachzukommen. Der Hagener Heimatbund sowie der Fachbereich „Geschichte Europas in der Welt“ der Hagener Fernuni (der Fachbereich beschäftigt sich u.a. mit dem Thema „Koloniale Vergangenheit der Stadt Hagen“) erklärten sich bereit, bei der Rettung der Buntglasfenster behilflich zu sein, sprich, nötige Gelder zu beschaffen und einen geeigneten neuen Aufhängeort zu finden.

Das Buntglasfenster, das das Café Handwerk zweifelsohne optisch aufwertet, ist mit Lichtkästen versehen, die Helligkeit bringen.

Wie das ganze finanziert wurde? Ein Heimat-Scheck des Landes Nordrhein-Westfalen über 2000 Euro konnte genutzt werden, eine Privatspende über 500 Euro ging ein, außerdem steuerte die Bezirksvertretung Mitte 5500 Euro bei.