Hohenlimburg. Die Pandemie hat die Terminvergabe in der Zulassungsstelle etabliert. Und für die Nach-Coronazeit gibt es schon weitere Überlegungen.

Vor der Pandemie war der alte Flur, der noch an ein eigenständiges Hohenlimburg in den 1960er-Jahren erinnert, oft ein hektischer Ort. Als ein System eingeführt wurde, bei dem Zettel gezogen werden müssen, beruhigte das die Lage – ein Sicherheitsdienst war trotzdem immer sinnvoll. Jetzt, in der Pandemie, ist die Zulassungsbehörde für jene, die nicht gerade zwei neue Autos pro Woche zulassen, eine ruhige und sehr zeiteffiziente Angelegenheit. Und das könnte auch nach Corona so bleiben.

Online-Zulassung ist seit 2015 so gut wie nicht nachgefragt

Eine Terminvergabe-Möglichkeit gab es schon länger, Gebrauch machten davon allerdings nur die wenigsten. Genau wie von der Online-Zulassung, die mitunter sehr kompliziert und nicht mit wenigen Klicks zu erledigen ist. Die gibt es seit 2015. Im Oktober 2019 hatte unsere Zeitung zuletzt berichtet, dass so gut wie niemand sie nutzt. Die Terminvergabe in der Pandemie-Zeit musste aber jeder nutzen, der eine der hoheitlichen Aufgaben in der Zulassungsbehörde erledigt haben wollte.

„Tatsächlich wird die Terminvergabe sehr positiv bewertet. Der gewünschte und geplante weitere Ausbau der Terminvergabe ist mit dem Start der Pandemie noch einmal forciert worden. Für Bürger, die auf Termine warten können, zeitweilig bis zu 14 Tage, ist das optimal und komfortabel und wird auch oft gelobt“, sagt Stadt-Pressesprecherin Clara Treude.

Die Zulassungsstelle im Hohenlimburg Rathaus.
Die Zulassungsstelle im Hohenlimburg Rathaus. © Lutz Risse

Auch für Notfälle könnte zeitnah immer eine Lösung gefunden werden

Für „Notfälle“ seien Wartezeiten natürlich ungünstig, obwohl hier bei Dringlichkeit auch fast immer eine zeitnahe Lösung gefunden werden könne.

Aktuell könne die Zulassungsstelle mit der fixen Terminvergabe leider etwas weniger Bürger bedienen als ohne Terminvergabe. Treude: „Wenn die Zulassungsstelle nach der Pandemie nicht mehr auf die Anzahl der Bürger im Gebäude achten muss, könnten aber mehr Termine angeboten werden. Das führt dann zu einer kürzeren Vorlaufzeit der Terminvergabe und es können mehr Kunden pro Tag bedient werden. Auch könnten Notfalltermine flexibler und zeitnah vergeben werden.“ Stark profitieren aktuell Zulassungsdienste und Autohäuser, da sie täglich und praktisch kontaktlos bei der Zulassungsstelle zulassen können.

Kurz vor Ausbruch der Pandemie hatte die Stadt Pläne bekannt gegeben, nach denen Extra-Flächen in der Volme-Galerie über zwei Etagen genutzt werden sollen, um einerseits das bestehende Bürgeramt zu erweitern und großzügigere Wartezonen zu schaffen. Andererseits soll die Kfz-Zulassungsstelle aus Hohenlimburg, die derzeit noch in einem für zeitgemäßen Publikumsverkehr eher ungeeignetem Bau untergebracht ist, ins Zentrum der Stadt gerückt werden.

Zulassungsstelle könnte umziehen – möglicher Zielort: Volme-Galerie

Darüber hinaus ist angedacht, ein „Kundenbüro Bauen“ (Front Office) mit bedarfsgerechten Beratungsangeboten für bauwillige Bürger zu etablieren. Die Pandemie brach aus, kurz nachdem diese Pläne öffentlich wurden. Konkret geht es um jene Flächen, die einst der Textil-Anbieter Wehmeyer belegte. Es handelt sich um etwa 3000 zusätzliche Quadratmeter, die künftig zu einem Teil des Rathauses werden könnten.

Was das für Hohenlimburg und das dortige alte Rathaus bedeuten kann, ist noch unklar. Das Hohenlimburger Rathaus war am 7. Januar 1956 der Öffentlichkeit übergeben worden. Ursprünglich sollte ein weiterer Verwaltungstrakt, ein dritter Flügel, gebaut werden. Der damals noch selbstständigen Stadt gehörte aber das Gelände nicht.