Hagen. Das Aufnahmeverfahren zu den weiterführenden Schulen in Hagen ist abgeschlossen. Wir zeigen die Differenzen zwischen Anmeldungen und Aufnahmen.
Insgesamt 1553 Schüler haben inzwischen einen Platz an einer der 18 weiterführenden städtischen Schulen erhalten. Das sind 30 weniger als in diesem Schuljahr, in dem 1853 Kinder eine fünfte Klasse besuchen. Horst Hermann, im Rathaus zuständig für die Schulentwicklungsplanung in Hagen, rechnet allerdings damit, dass bis zum Schuljahresbeginn im August noch weitere Schüler hinzukommen.
Wie in jedem Jahr konnten nicht alle Familien ihr Kind an der gewünschten Schule unterbringen. An einigen Schulen gab es Anmeldeüberhänge, an anderen Lehranstalten wiederum weniger Anmeldungen als verfügbare Plätze, so dass das Schulamt alle Hände voll damit zu tun hatte, jene Schüler, die an der Schule ihrer Wahl keinen Platz erhalten hatten, anderswo unterzubringen. „Wir können zwar nicht jedem Schüler einen Platz an der gewünschten Schule, aber doch an der gewünschten Schulform anbieten“, so Jochen Becker, Leiter des Fachbereichs Bildung im Hagener Rathaus. Sprich: Wer ein Gymnasium besuchen möchte, der kann auch ein Gymnasium besuchen, aber nicht unbedingt das gewünschte Gymnasium.
90 Fünftklässler am Ricarda-Huch-Gymnasium
Dadurch stieg am Ricarda-Huch-Gymnasium die Zahl der neuen Fünftklässler auf 90, was Annika Boehm, Lehrerin an der in der Stadtmitte gelegenen Schule, als „positive Dynamik“ bezeichnete: „Somit dürfte die Daseinsberechtigung eines der ältesten Gymnasien Hagens endgültig bewiesen sein, zumal auch die Standortfrage für die schulpolitisch geforderte vierte Gesamtschule in Hagen durch den Umzug der FESH von Wehringhausen nach Vorhalle geklärt zu sein scheint.“
Nach den rückläufigen Anmeldezahlen der letzten Jahre hätten Schulleitung, Kollegium und die Schülervertretung des Ricarda-Huch-Gymnasiums mit großem Einsatz das Profil der Schule geschärft und sich trotz coronabedingter Einschränkungen auf vielseitige Weise sozial, kulturell und sportlich engagiert. Dies hätten auch die Eltern der Hagener Grundschüler wahrgenommen und sich mit dem Ziel eines Richtung weisenden, Horizont erweiternden und gemeinsamen Lernens für eine Zukunft ihres Kindes am RHG entschieden.
Stadtrat legt Zahl der Klassen pro Schule fest
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Den größten Ansturm bei den Gymnasien erlebte in diesem Jahr das Theodor-Heuss-Gymnasium, das 143 Anmeldungen verzeichnete und letztlich 31 Kindern eine Absage erteilen musste.
Wie viele Klassen die städtischen Schulen bilden dürfen, legt der Hagener Stadtrat fest. Im Januar 2000 erging der grundlegende Beschluss, dass die Gymnasien Christian Rohlfs, Ricarda Huch, Theodor Heuss, Fichte und Hohenlimburg vierzügig (maximal 120 Schüler) sind, das Albrecht-Dürer-Gymnasium zweizügig (maximal 60 Schüler).
Gymnasien in Hagen kehren zu G9 zurück
Mit Beschluss vom November 2018 wurde das Fichte-Gymnasium dreizügig ausgerichtet. Seitdem darf die zuvor vierzügige Schule nur noch drei Eingangsklassen bilden und musste folglich in diesem Jahr 20 der 113 angemeldeten Schüler ablehnen. Grund ist die Rückkehr zum G9-Abitur, eine Beibehaltung der Vierzügigkeit würde perspektivisch die Raumkapazitäten des Gebäudes überreizen. Die Abkehr vom Abitur nach acht Gymnasialjahren haben neben dem Fichte- auch alle anderen Hagener Gymnasien vollzogen.
Auch bei den nichtstädtischen weiterführenden Schulen sind die Anmeldeverfahren weitgehend abgeschlossen. Die Freie evangelische Gesamtschule (FESH) in Wehringhausen verzeichnet 46 Fünftklässler, die Waldorfschule in Haspe 22, das Hildegardis-Gymnasium 84 Neuaufnahmen.