Hagen. Nach zwei Gewaltausbrüchen stand ein 20-jähriger ehemaliger Boxer aus Hagen vor Gericht. Das Urteil: zwei Jahre auf Bewährung.

Der Boxer aus Hagen, der wegen versuchten Totschlags vor dem Düsseldorfer Landgericht angeklagt war, muss nicht ins Gefängnis. Er erhielt eine Strafe von zwei Jahren, die zur Bewährung ausgesetzt wurde.

Er schlug mit der Faust und stach mit dem Messer zu: Wegen zweier Gewaltdelikte musste sich der junge Mann aus Hagen seit dem 17. Mai vor der Jugendstrafkammer des Landgerichts in Düsseldorf verantworten. Angeklagt war er wegen versuchten Totschlags, im Falle einer entsprechenden Verurteilung hätte ihm eine mehrjährige Haftstrafe gedroht.

Körperverletzung und gefährliche Körperverletzung

Doch das Urteil lautete am Dienstag: zwei Jahre auf Bewährung. Es habe sich in dem einen Fall um Körperverletzung und in dem anderen um gefährliche Körperverletzung gehandelt, so das Gericht. Zudem muss der Boxer ein Anti-Aggressionstraining absolvieren und wegen seiner alkoholischen Probleme eine Suchtambulanz aufsuchen. Zudem muss er, solange er keine Lehrstelle findet, 30 Stunden gemeinnützige Arbeit pro Monat leisten.

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Die beiden Taten, die vor Gericht verhandelt wurden, ereigneten sich im vergangenen Sommer in der Düsseldorfer Altstadt, in der der Angeklagte mit einem ebenfalls aus Hagen stammenden Bekannten unterwegs war. Und laut Staatsanwaltschaft war es dieser Bekannte, der am 9. August einen Streit vom Zaun gebrochen haben soll. Sein Kumpan sprang ihm demnach zur Seite und streckte das Opfer mit einem kräftigen Faustschlag nieder, wobei Kiefer- und Jochbein brachen.

Ein zweiter Gewaltausbruch

Am 19. September geschah auf einer Freitreppe am Rheinufer der nächste Gewaltausbruch. Wieder soll es der Begleiter des Angeklagten gewesen sein, der mit jemandem in Streit geriet. Wieder mischte sich der Angeklagte ein, der Kontrahent seines Bekannten hatte plötzlich ein Messer im Bauch. Blutend brach das Opfer, ein junger Mann aus Breckerfeld zusammen. Nur durch eine Notoperation konnten die Ärzte sein Leben retten.

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Seit November befand sich der 20-Jährige in Untersuchungshaft. Vor einigen Jahren war er Mitglied in einem Hagener Boxclub, absolvierte dort mehrere Kämpfe, von denen er die meisten gewann.

Das Gericht durfte er als freier Mann verlassen.