Emst. Es gibt eine Klage gegen die Stadt wegen der Linienführung der 527 durchs Felsental. Die Straßenbahn reagiert mit einem Bericht.

Dass der Anwohner-Ärger über die neue Routenführung der Buslinie 527 durch die enge Straße Felsental auf Emst längst nicht verraucht ist, zeigt, dass vor dem Verwaltungsgericht Arnsberg Klage dagegen eingereicht wurde. Als Reaktion darauf haben Stadt und Straßenbahn nun einen Erfahrungsbericht vorgelegt. Der Tenor zum weiteren Ärger der Anwohner: Die neue Linie funktioniere sehr gut.

Seit dem 15. Dezember 2019 rollt die 527 nun auf der neuen Route. Neu steuert sie im 30-Minuten-Takt den Bereich Emst entlang der Straßen „Am Waldesrand“ und „Felsental“ mit an. Die Haltestelle „Baufeldstraße“ ist entfallen. Ziel der Maßnahme: Die Großwohnsiedlung „Am Waldesrand“ soll erschlossen werden. Der Zugang zum ÖPNV sei den Anwohnern zuvor, aufgrund von topographischen Gegebenheiten, nur erschwert möglich gewesen.

Anwohner sehen keine Verbesserung und verlieren ihren Parkraum

13. Januar 2020: Anwohner Protest mit Ortstermin des Beschwerdeausschusses.
13. Januar 2020: Anwohner Protest mit Ortstermin des Beschwerdeausschusses. © Unbekannt | Michael Kleinrensing

In den Augen der Anwohner ist es, das zeigten auch Gespräche vor Ort, alles andere als eine Verbesserung, den Bus nun durch das enge Felsental zu lotsen. Viele Anwohner seien auf Parkraum angewiesen , da die Grundstücke keine Möglichkeiten böten und ein Ausweichen in die Nachbarschaft unzumutbar sei. Die zu schmalen Bürgersteige, das starke Gefälle und die Tatsache, dass die Bewohner von Alt-Emst vom Busnetz abgeschnitten würden, verschlimmere die Situation zusätzlich. Der Arbeitskreis ÖPNV hingegen berichtete von Wünschen, die an ihn herangetragen worden seien, eine Busanbindung für die auf einem Berg liegende Großwohnsiedlung zu schaffen. Und die Hagener Straßenbahn erklärte, dass nur eine Verlegung durch das Felsental möglich sei, um weiterhin den Bereich Wasserturm anzubinden.

Positive Fahrgastzahlen trotz eines insgesamten Corona-Einbruchs

Nach einiger Zeit Jahr legt die Straßenbahn nun einen Erfahrungsbericht vor. Die neue Linienführung sei in Bezug auf die Fahrgastzahlen – trotz eines Corona-Einbruchs – positiv, weil sowohl auf der neuen Route als auch im Wasserlosen Tal Steigerungen der Nachfrage festzustellen seien. An den Haltestellen im Bereich Wasserloses Tal sowie im Bereich der Linienwegänderung seien die Fahrgastzahlen um 20 Prozent gestiegen. Vergleiche man nur die Haltestellen, die ausschließlich von der 527 angefahren würden, liege die Steigerung sogar bei über 80 Prozent. Am Felsental selbst stiegen zwischen Januar und März täglich 26 Fahrgäste ein und 36 aus. An allen Haltestellen der neuen Route sind es 117 Einsteiger und 120 Aussteiger täglich.

Beschwerden zur Geschwindigkeiten und andere Bedenken würden sich nicht bewahrheiten

Sowohl Beschwerden zu Überschreitungen der Geschwindigkeit als auch Bedenken zur Verkehrssicherheit würden sich laut Straßenbahn nicht bestätigen. Der Bereich sei auch laut Straßenverkehrsbehörde unfallunauffällig. Auch vor der Linienumstellung habe am Felsental Begegnungsverkehr größerer Fahrzeuge stattgefunden.

Zudem gebe es laut Hagener Straßenbahn eine Vielzahl von Straßen, in denen sich die Situation ähnlich darstelle. Dass der Gehweg also gelegentlich „überstreift“ werde, sei „in Relation zur Aufrechterhaltung des ÖPNV als nachrangig zu betrachten. Das Verwaltungsgericht wird auch das sicher prüfen.