Hagen. Am kommenden Montag starten die Schulen in Hagen wahrscheinlich wieder mit Wechselunterricht. Wir sprachen mit einem Gesamtschulleiter.

Im Interview äußert sich Frank Grabowski, Leiter der Gesamtschule Eilpe, zur möglichen Wiederaufnahme des Unterrichts in Hagen. Sollte die Inzidenz unter dem Schwellenwert 165 bleiben, startet die Schulen am Montag, 31. Mai, mit Wechselunterricht.

Seit 24. März ist jetzt Distanzunterricht. Wie gehen Schüler, Lehrer und Eltern damit um?

Alle warten sehnsüchtig darauf, dass die Inzidenz auch in Hagen so weit sinkt, dass zumindest eine Rückkehr in den Wechselunterricht wieder möglich wird. Es gibt Schüler, die sind seit Weihnachten an nur zwei Tagen in der Schule gewesen. Die Inzidenzkurve zeigt ja seit einiger Zeit auch in Hagen nach unten und wir wären froh, wenn wir die Schüler der Jahrgänge 5 bis 9 und der Einführungsstufe wieder in der Schule begrüßen dürfen.

Und wenn die Schüler wieder da sind, gibt es dann business as usual?

Das Schuljahr ist natürlich weitgehend gelaufen. In den langen Wochen des Distanzunterrichts sind aber fachliche und soziale Defizite entstanden, die nicht einfach aufzuholen sind. Was bedeutet unter diesen Voraussetzungen Normalität? Für die Lehrer war es eines der anstrengendsten Schuljahre überhaupt, das mit einem normalen Lehrbetrieb wenig zu tun hatte. Wir setzen auf den 18. August, dann beginnt das neue Schuljahr, und wir können vielleicht wieder einigermaßen „normal“ arbeiten.

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Zum normalen Schulalltag gehören Klassenfahrten.

Eigentlich fährt unser neunter Jahrgang im Spätsommer nach London und die Oberstufe nach Amsterdam. Solche Auslandsfahrten haben wir vorsorglich schon gestrichen. Die Siebtklässler sind in einer Jugendherberge angemeldet – mit dem Daumen auf der Stornotaste, damit wir den Zeitpunkt nicht verpassen. an dem wir noch kostenlos stornieren können, falls das erforderlich sein sollte. Für alle ausgefallen Fahrten wird es Alternativangebote geben, aber die können eine Klassenfahrt natürlich nicht ersetzen.

Was ist mit Ihren Partnerschulen in China und Russland?

Da läuft zurzeit gar nichts, kein Schüleraustausch, nichts. Es ist auch nichts in Planung. Erstmals müssen wir Corona hinter uns bringen.

Hört sich so an, als würde Corona den Schulen so oder so noch lange nachhängen, oder?

Wir müssen den Schulbetrieb erstmal wieder ans Laufen bringen. Unser Ganztagsangebot ist derzeit nicht existent, es gibt keine Mittagsangebote, keine Arbeitsgemeinschaften. Kiosk, Schülercafé, Mensa – alles nicht mehr in Betrieb. Hoffentlich sind die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen noch da, wenn es wieder losgehen kann.