Hagen. Für Rasim Özkan aus Hagen ist die Schule eine Interessengemeinschaft, in der es sich zu unterstützen gilt. Der Schüler ist vielfältig engagiert.
Als zu Beginn der Corona-Krise nicht nur Toilettenpapier, sondern auch Babynahrung knapp wurde, reifte in Rasim Özkan (17) die Erkenntnis, dass die Menschen nicht bereit sind, Rücksicht auf einander zu nehmen, sondern jeder zuallererst an sich denkt: „Dabei wäre doch gerade in einer solchen Krise solidarisches Denken und Handeln besonders wichtig.“
Der Schüler des Ricarda-Huch-Gymnasiums zog die Konsequenzen aus seiner Wahrnehmung und fing an, sich in verschiedenen Projekten zu engagieren. Denn nichts zu tun und sich bloß im allgemeinen Trott mitschleifen zu lassen, das wäre für Rasim keine Alternative.
Viele engagierte Schüler am RHG
An seiner Schule bieten sich ihm zahlreiche Gelegenheiten, sich in die Arbeit zu stürzen. Rasim Özkan beteiligte sich an der Weihnachtspäckchenaktion für Kinder in Not, er ist bei der jährlichen Kleiderspendenaktion im Einsatz und unterstützt die DKMS-Aktion, bei der Stammzellenspender für Blutkrebspatienten gesucht werden. Zudem ist er als Sporthelfer aktiv und dient oft als Ansprechpartner für seine Mitschüler: „Natürlich macht mir das alles auch Spaß, ich mache es gerne“, sagt Rasim.
Von Oberbürgermeister Erik O. Schulz wurde der Schüler jetzt für seinen Einsatz persönlich geehrt. Schulz betonte, wie wichtig das Engagement von Jugendlichen wie Rasim Özkan in der Schule sei: „Das ist ein Pfund, mit dem die Stadt Hagen wuchern kann.“
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Der so Geehrte bezeichnet seine Schule gern als Interessengemeinschaft, in der es sich gegenseitig zu unterstützen und auszutauschen gilt. Dazu finden regelmäßige Treffen am Ricarda-Huch-Gymnasium (RHG) statt: „Wir sind eine Schule mit vielen engagierten Schülern, die sich für soziale Zwecke engagieren“, so Rasim. Nächstes Projekt sei eine Fortbildung zum humanitären Scout, die Ricarda-Huch-Schule peilt das Siegel „Humanitäre Schule“ an.
Selbstverständnis von Zivilcourage
Rasim Özkan ist stolz auf die Auszeichnung durch den Hagener Oberbürgermeister. Er sagt, gerade junge Menschen müssten sich engagieren, denn ihre zukünftige Welt stehe auf dem Spiel: „In den sozialen Netzwerken beschweren sich Leute meines Alters über alle möglichen Entwicklungen, aber wenn es darauf ankommt, ziehen sie sich in ihre Löcher zurück.“
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Wer etwas zu kritisieren habe, der müsse sich aber auch auf den Weg machen für eine bessere Welt, drückt er sein Selbstverständnis von Zivilcourage aus: „Sonst ist es nur verbrauchte Zeit. Ich möchte ein Vorbild für meine Gleichaltrigen sein und zeigen, wie wichtig soziales Engagement und politische Partizipation sind.“
Von seiner Lehrerin Melek Keskin-Özdogan wird Rasim auf seinem Weg unterstützt: „Man kann gar nicht alle Ideen umsetzen, die er hat“, sagt sie und lacht. Dass er sich in so vielen Bereichen aktiv einbringe, mache sie stolz: „Die Schule soll ja nicht nur Wissen vermitteln, sondern hat einen Erziehungsauftrag. Aus den jungen Leute, die wir unterrichten, sollen mündige Bürger werden.“
Und Rasim Özkan ist auf dem besten Weg dahin.