Breckerfeld. Das Mühlenhof-Brot wurde von der DLG mit Silber prämiert. Familie Thorschmidt hat sich zum Tag des Brotes nun eine besondere Aktion überlegt.

Fünf Brote aus Breckerfeld sind auf große Reise gegangen. Fast 500 Kilometer. Von Breckerfeld nach Potsdam. Nicht per Post, sondern mit dem Auto. Coronabedingt. Rückblick: Morgens, 10. März. Dietmar Thorschmidt backt, wie so oft, frisches Brot im Steinofen in der Backstube am Mühlenhof. Sylbacher Bauernbrot mit 90-prozentigem Roggenanteil ist es an diesem Tag. Normalerweise backt Dietmar Thorschmidt nur für die Breckerfelder – Pumpernickel, Brötchen, Stutenmännchen, Kuchen. An diesem Tag aber ist es anders.

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Die Brote sind für den großen Brot und Kleingebäck-Test der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft gedacht. In Potsdam müssen sie bis 16 Uhr ankommen, coronabedingt wird es in diesem Jahr so geregelt. Dort wird von den Experten Form und Aussehen bewertet, Oberflächen- und Krusteneigenschaften, die Lockerung und das Krumenbild, die Textur, Geruch und natürlich Geschmack. 90 Punkte insgesamt, eine Qualitätszahl von 4,5: „Für unser Brot wurde uns der silberne DLG-Preis verliehen“, freut sich Helga Thorschmidt über die Nachricht, die vor gut zwei Wochen dem Ehepaar ins Haus flatterte. „Das bekräftigt uns ins unserer Arbeit und darin, weiterzumachen.“

Brot hat einen hohen Stellenwert

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Die Freude über die Auszeichnung sei groß – aber es ist nicht das erste Mal, dass das Breckerfelder Brot prämiert wird. „Wir haben in der Vergangenheit schon häufiger mitgemacht und eigentlich immer gut abgeschnitten. Mit Silber wurden wir in diesem und bereits im letzten Jahr von der DLG prämiert. Die Auszeichnung gilt immer für einen Zeitraum von einem Jahr. Für mich und meinen Mann ist das eine Ehre, für uns hat das Brot noch einen hohen Stellenwert, alles frischgebacken nach eigenen Rezepten“, sagt Helga Thorschmidt.

Das Backhaus am Mühlenhof wurde Anno 1755 in Heiden (Kreis Borken) im Westmünsterland als Dreiständerhaus mit Backofen erbaut. Bis um 1920 lebten die Bauersleute mit Gesinde und Tieren unter einem Dach, bis in die 60er Jahre wurde noch gebacken. Erst 1996 kam das Backhaus nach Breckerfeld. Im Bauernhaus vor Ort betreibt das Ehepaar zur Finanzierung des eintrittsfreien Freilichtmuseums eine Backstube, einen Verkaufsraum für selbst produzierte Back-, Käse-, Fleisch- und Wurstwaren sowie eine Kaffeestube mit Restauration, die wie die anderen Gebäude mit original bäuerlichen Einrichtungsgegenständen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts ausgestattet sind.

Den Wert des Brotes näherbringen

Regelmäßig steht Bäcker Dietmar Thorschmidt hier in der Backstube. „Wir verkaufen die frischen Backwaren auf Wochenmärkten in der Region, an unserer Sylbacher Brötchenhütte zum Beispiel frische Brötchen (immer samstags), oder ebenfalls im Mühlenhof-Laden. Alle Coronaabstände können selbstverständlich eingehalten werden. Unsere Außengastronomie hat weiterhin geschlossen“, blickt Helga Thorschmidt auf die aktuelle Coronasituation.

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Sie und ihr Mann haben sich anlässlich des Tags des Deutschen Brotes heute eine Aktion überlegt: „Wir wollen Kindern aber auch Menschen aus Breckerfeld und dem Umkreis den Wert des Brotes näherbringen. Es ist schließlich eines unser wichtigstes Grundnahrungsmittel“, sagt Helga Thorschmidt. Das Mühlenbrot soll daher an Kinder und Menschen aus der Hansestadt verschenkt werden. „Wir starten am Mittwochmorgen mit dem Backen“, sagt Thorschmidt.

Ab 14 Uhr sollen die Brote dann am Mühlenhof ausgegeben werden, freitags auf dem Wochenmarkt, samstags in der Sylbach-Hütte und am Sonntag im Mühlen-Laden. „Wer Mittwoch kein Brot ergattern kann, kann sich einen Gutschein ausstellen lassen und das Brot zu einem späteren Zeitpunkt abholen.“ Das Ehepaar freut sich über Vorbestellungen.

Vorbestellungen sind möglich unter 02338/489. Die Aktion läuft von Mittwoch bis Sonntag.