Vorhalle. Wegen angeblichen Verstoßes gegen die Ausgangssperre hielten zwei falsche Polizisten einen Autofahrer in Hagen an. Sie wollten viel Geld von ihm.

Diese Szene erinnert ein bisschen an den Hauptmann von Köpenick: Zwei unbekannte Gauner wollten einem Autofahrer in Vorhalle 250 Euro wegen angeblichen Verstoßes gegen die Corona-Bestimmungen abknöpfen. Anders als der berühmte „Hauptmann“ hatten sie allerdings keinen Erfolg.

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Der Autofahrer, ein 36-jähriger Hagener, geriet am Freitagabend in eine scheinbare Verkehrskontrolle. Als er auf der Weststraße unterwegs war, zeigte ihm der Beifahrer eines neben ihm befindlichen Autos (ein Zivilfahrzeug ohne Aufschrift) eine rot leuchtende Kelle und forderte ihn damit zum Anhalten auf.

Angebliche Polizisten geben sich mit 250 Euro zufrieden

Die beiden Insassen erklärten dem verblüfften Hagener, sie seien von der Ordnungspolizei und würden Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkungen ahnden. Da er gegen die Ausgangssperre verstoßen habe, müsse er 2000 Euro Bußgeld zahlen. Zahle er an Ort und Stelle, erklärten die beiden angeblichen Polizisten, könne man sich auf 250 Euro einigen.

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Da dem Hagener der Begriff der Ordnungspolizei komisch vorkam (eine solche gibt es in Nordrhein-Westfalen tatsächlich nicht), fragte er etwas genauer bei den Unbekannten nach. Daraufhin zogen sie sich zu ihrem Fahrzeug zurück und fuhren schnell in Richtung Herdecker Straße davon. Nun verständigte der Autofahrer, der zum Glück noch nichts gezahlt hatte, die „richtige“ Polizei.

Den Beamten gegenüber gab er an, dass die beiden Männer 20 bis 25 Jahre alt gewesen seien und OP-Masken getragen hätten. Sie seien mit einem dunklen Mercedes unterwegs gewesen.

Trotz einer sofort eingeleiteten Fahndung konnten die Gauner nicht mehr ausfindig gemacht werden.