Hagen. Die Ausnahmeregelung für die Abschlussklassen in Hagen gilt nicht für die Viertklässler. Derweil gibt es Probleme mit den Corona-Selbsttests.

Auch die vierten Klassen der Grundschulen in Hagen werden in der kommenden Woche im Distanzunterricht lernen. Das hat die Stadt Hagen am Freitag noch einmal klar gestellt. Eine Ausnahme von der Regel gelte nur für die Abschlussklassen der weiterführenden Schulen. Sie dürfen weiterhin vor Ort unterrichtet werden.

Wie berichtet, werden die Schulen in Hagen entgegen der von der NRW-Landesregierung beabsichtigten Rückkehr zum Wechselunterricht auch in der kommenden Woche geschlossen bleiben. Grund dafür ist der sehr hohe Inzidenzwert in der Stadt, der inzwischen bei 284,1 liegt. Ab einem Wert von 200 aufwärts hat die Landesregierung Präsenzunterricht verboten.

Anspruch auf Notbetreuung

Nur die Abschlussklassen dürfen in Hagen weiterhin in der Schule unterrichtet werden. Die vierten Klassen der Grundschulen fallen jedoch nicht unter diese Definition und bleiben im Distanzunterricht.

Allerdings haben die Eltern aller Schüler vom ersten bis zum sechsten Schuljahr Anspruch auf die Notbetreuung. Zahlreiche Familien machen von dieser Möglichkeit Gebrauch, kaum eine Schule ist daher vollständig geschlossen.

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Auf Initiative der Schulleitungen kann außerdem Schülern aller Klassen, die zu Hause nicht erfolgreich am Distanzunterricht teilnehmen können, angeboten werden, ihre Aufgaben unter Aufsicht in den Räumen der Schule zu bearbeiten.

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Wann auch in Hagen wieder für alle Jungen und Mädchen Präsenzunterricht erlaubt sein wird, hängt von der Entwicklung des Pandemiegeschehens ab. Voraussichtlich muss der Inzidenzwert dauerhaft unter die 200-er Marke rutschen, ehe die Behörden die Rückkehr zum Wechselunterricht erlauben.

Chaotische Test-Verteilung

Immerhin brauchen sich viele Schulleitungen vorerst keine Gedanken um die angeordneten Selbsttests für Schüler und Lehrer zu machen. Und das ist vielleicht ganz gut so, denn bei der Lieferung und Verteilung der Test-Sets an die Schulen habe es Probleme geben, wie die Stadtverwaltung berichtete. „Die Situation ist etwas chaotisch“, formulierte es eine Sprecherin der Verwaltung.

Einigen Schulen seien zu viele Tests geliefert worden, anderen zu wenige. Und da manche Schule gar keine Rückmeldung über die Anzahl der erhaltenen Tests gegeben habe, habe man im Rathaus keinen genauen Überblick.

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Am Christian-Rohlfs-Gymnasium in Haspe ist immerhin alles glatt gelaufen. Wie Schulleiter Michael Pütz berichtet, seien in dieser Woche knapp 4000 Tests geliefert worden: „Und weitere 1000 hatten wir noch übrig aus den Tagen vor den Osterferien.“

Vorrat schnell aufgebraucht

Ein solcher Vorrat ist aber auch schnell aufgebraucht. Allein für die insgesamt 240 Schüler der Jahrgangsstufen Q1 und Q2 sowie das Lehrpersonal benötigt das Gymnasium pro Woche rund 600 Tests; wenn alle Schüler wieder vor Ort sind, werden es gar 1700 pro Woche sein. „Testverweigerer hatten wir Gott sei Dank bisher noch nicht“, so Pütz. Und es habe auch noch keinen positiven Test gegeben.

Corona-Tests sind seit Ende der Osterferien zweimal die Woche für jeden Schüler Pflicht. Wer sich weigert, darf nicht am Präsenzunterricht teilnehmen.