Hagen. Alptraum für die Hagener CDU: Fünf Monate vor der Bundestagswahl wirft Kandidat Marc Eulerich das Handtuch. Hier die Gründe:

Paukenschlag bei der Hagener CDU: Fünf Monate vor der Bundestagswahl hat die Partei ihren Spitzenkandidaten für den Wahlkreis Hagen/EN-Süd verloren. Der Hochschullehrer Marc Eulerich (39) eröffnete der Union, dass er aufgrund eines außergewöhnlichen beruflichen Angebots seine Kandidatur zurückziehe. Für den Kreisvorsitzenden Christoph Purps, der in der letzten April-Woche zur offiziellen Aufstellungsversammlung für den Wahlkreis 138 einladen wollte, beginnt somit die Suche nach einem geeigneten Bewerber von vorne.

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WP-Redakteur Martin Weiske
Von   Martin Weiske

„Für mich hat sich in der Woche vor Ostern, eine einschneidende Veränderung in meinem beruflichen Umfeld ergeben“, zeigte sich der Familienvater aus der Boelerheide im Gespräch mit der Stadtredaktion sichtlich zerknirscht, dass er seiner Partei in der Frühphase des Bundestagswahlkampfes einen solchen personellen Super-GAU zumutet. Angestoßen durch das Deutsche Institut für Interne Revision (Frankfurt) und die Universität Duisburg/Essen, Mercator School of Management, hat der 39-Jährige die einmalige Chance angetragen bekommen, einen weltweit einzigartigen Master-Studiengang „Internal Audit and Data Analytics“ einzuführen.

„Dieser Studiengang hebt meine beruflichen Aktivitäten auf eine vollkommen neue Stufe und ist eine einmalige Möglichkeit, meine bisherigen Tätigkeiten auf eine weltweite Plattform zu stellen sowie im globalen Berufsverband (Institute of Internal Auditors IIA, Florida) den deutschen Berufsstand führend zu positionieren“, betont der ehemalige Hildegardis-Schüler, der sich seit 23 Jahren der CDU als Mitglied verbunden fühlt. „Für mich ist das ein beruflicher Quantensprung“, hat Eulerich über die Ostertage nach Rücksprache mit seiner Familie und Freunden eine Entscheidung getroffen. „Die Chance auf einen eigenen Studiengang mit weltweiter Strahlkraft und Reputation katapultiert mich beruflich in die globale Spitzengruppe“, empfindet der Professor das aktuelle Angebot als einen akademischen Ritterschlag.

Wahlkampagne schon vorbereitet

„Wenn einem eine einmalige berufliche Chance geboten wird, so muss man denjenigen dabei nach Leibeskräften unterstützen und schweren Herzens seine eigenen Interessen zurückstellen“, findet der Hagener CDU-Chef – wenn auch zähneknirschend – diplomatische Worte für diesen personellen Nackenschlag zur absoluten Unzeit. Immerhin war die anstehende Wahlkampfkampagne mit Werbe- und Politprofis längst vorbesprochen.

„Mit Marc Eulerich haben wir die historische Chance, den Wahlkreis direkt zu holen“, zeigte sich Christoph Purps vor wenigen Wochen noch äußerst optimistisch, die jahrzehntelange Dominanz der Sozialdemokraten beim Berliner Abgeordnetenmandat zu durchbrechen. „Nun sind wird am Zug, nach vorn zu schauen und das Beste aus dieser Situation zu machen“, laufen bereits die Gespräche mit möglichen weiteren Kandidaten. In Kürze möchte Purps eine Alternative präsentieren.