Hagen. Warum ab Montag, 29. März, das „Click & Meet“-Prinzip in Geschäften nicht mehr gilt und was Hagens City-Manager Wladimir Tisch darüber denkt.

Von einer Zumutung für jeden­ Einzelhändler und einer komplett chaotischen Situation spricht Wladimir Tisch in Bezug auf den Hickhack nach der jüngsten Bund-Länder-Runde und den daraus folgenden­ Verschärfungen für den Handel. Der City-Manager und Sprecher der Hagener Werbegemeinschaft wirkt resigniert: „Jetzt sind wir wieder auf null, und es ist auch keine ernsthafte Öffnungsperspektive in Sicht.“

Freude bei den Einzelhändlern war groß

Rückblick: Vor gut zwei Wochen war die Freude bei den Einzelhändlern – wenn auch mit angezogener Handbremse – groß, denn ab dem 8. März durften die Geschäfte nach vorheriger Terminvergabe und bei begrenzter Kundenzahl auf der Verkaufsfläche (also nach dem „Click & Meet“-Prinzip) nach monatelanger, Lockdown-bedingter Zwangspause wieder öffnen.

Ab Montag, 29. März, ist damit aber Schluss. Heißt: Kunden können dann nur wieder nach vorheriger Bestellung ihre Ware­ auf dem Kundenparkplatz oder am Lager eines Geschäftes („Click & Collect“) abholen.

Die Ladenlokale – egal, ob in Einkaufspassagen, in Fußgängerzonen oder in Randgebieten – müssen geschlossen bleiben.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet zieht nach dem Bund-Länder-Treffen am Montag aufgrund des hohen Inzidenzwertes in seinem­ Bundesland also auch die Notbremse.

Ein Hoffnungsschimmer

„Seit Einführung des ,Click & Meet’-Prinzips haben etliche Einzelhändler einige ihrer Mitarbeiter aus der Kurzarbeit geholt und ihre Geschäfte so eingerichtet, dass ein Einkauf vor Ort wieder sicher und relativ bequem möglich ist. Alle haben­ den Mehraufwand auf sich genommen, waren froh, überhaupt wieder Kunden begrüßen zu können“, resümiert der City-Manager. Er, Tisch, habe von keinem Händler gehört, dass sich das Öffnen trotz strenger Vorgaben überhaupt nicht lohnen würde, „es war für alle ein Hoffnungsschimmer“.

Das Zurückrudern auf „Click & Collect“ sei für die Einzelhändler ein herber Schlag.

Emotionale Seite wird vergessen

Auch Stephan Schnitzler, Geschäftsführer von Phoenix Development, dem neuen Eigentümer der Volme-Galerie, zeigt sich enttäuscht über die jüngsten Entscheidungen: „Man darf bei dem ganzen Hin und Her doch auch die emotionale Seite nicht vergessen. Die Geschäftsinhaber­ wie auch die Mitarbeiter waren einfach erleichtert, wieder in den Läden arbeiten zu können. ,Click & Meet’ war für sie alle ein kleiner Neuanfang. Aber jetzt?“