Breckerfeld. Im Rathaus von Breckerfeld kümmert sich Annika Kretschmann um Integration. Sie unterstützt Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund.

Wie groß er denn ist – der Bedarf. Vielleicht nicht so groß wie in anderen Kommunen. Weil hier in Breckerfeld unter anderem über das Forum Flüchtlinge und über den Einsatz von Antje Mann im Rathaus schon so viel gute Vorarbeit geleistet worden ist. Vielleicht auch deshalb, weil in Breckerfeld zwar 170 Flüchtlinge leben, die Zahl an Menschen mit Migrationshintergrund aber eher überschaubar ist. Und trotzdem will und wird Annika Kretschmann im Rathaus der Stadt Breckerfeld künftig wichtige Arbeit leisten.

Die Neu-Breckerfelderin, die mit ihrer Familie ein Eigenheim am Heider Kopf bezogen hat, ist für das kommunale Integrations-Management in der Hansestadt zuständig. Und weil die Landesregierung für den gesamten Kreis sechs solcher Stellen bewilligt hat und fördert, entfallen auf das eher kleine Breckerfeld nun 0,3 Stellenanteile. In Kooperation mit der Volkshochschule, bei der Annika Kretschmann zuletzt Projekte mit Menschen aus Südosteuropa umgesetzt hat, ist es so gelungen, seit Anfang Februar regelmäßige Sprechzeiten im Breckerfelder Rathaus zu verankern.

Wegweiser für Träger und Angebote

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„Dabei beschränkt sich das Integrationsmanagement nicht ausschließlich auf die Unterstützung von Flüchtlingen“, unterstreicht Annika Kretschmann. Ihre Angebote, ihre Beratung – beides ist auch ausgerichtet, für Breckerfelder, die eine andere Migrationsgeschichte haben und Hilfe benötigen. „Dabei sehe ich mich auch als eine Art Wegweiser. Es gibt die unterschiedlichsten Träger, die auf diesem Gebiet tätig sind. Ich schaue auf die Bedarfe der Menschen und hole dann Hilfe ins Boot.“

Immer mittwochs bietet Annika Kretschmann zwischen 8 und 12 Uhr Sprechzeiten in einem Büro im Rathaus der Stadt Breckerfeld an. Dazu eröffnet sie die Möglichkeit zu Gesprächen, wann immer sich ein Bedarf ergibt. „Meine ersten Erfahrungen sind sehr positiv. Die Menschen, mit denen ich bislang zu tun hatte, sind extrem dankbar“, sagt Annika Kretschmann, „ich habe bisher das Gefühl, dass man hier in Breckerfeld – was das Thema Integration betrifft – schon einen ganzen Schritt weiter als in anderen Kommunen ist. Es gibt Vieles, auf das man bereits aufbauen kann.“

Großes Engagement für Flüchtlinge

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Was mit Sicherheit am Engagement von Anke Mann im Rathaus (die sich über die Kollegin an ihrer Seite freut) und am Einsatz der Ehrenamtlichen im Forum Flüchtlinge in den letzten Jahren liegt. „Wenngleich man sagen kann, dass durch die Corona-Krise die Arbeit im Forum nicht leichter geworden ist“, so Bürgermeister André Dahlhaus mit Blick auf Kontaktbeschränkungen. Hinzu kommt, dass viele, die sich ehrenamtlich einbringen, aufgrund ihres Alters zur Risikogruppe zählen.

Immerhin: Rund 170 Flüchtlinge leben derzeit noch in Breckerfeld. 80 von ihnen wohnen noch in den Unterkünften der Stadt in Zurstraße sowie am Marktplatz. Teilweise aber sind sie bereits gut in den Arbeitsmarkt integriert – auch durch Firmen, die ihren Sitz in Breckerfeld haben.