Breckerfeld. Jeder Breckerfelder kennt Uwe Suckau. Er ist das Gesicht im Rathaus Breckerfeld. Jetzt geht er in den Ruhestand.

Natürlich kennt man den Bürgermeister. Der ist ja oft in der Zeitung. Und wenn nicht gerade Corona ist, ist er in einer Stadt wie Breckerfeld auch omnipräsent. Und trotzdem gibt da noch jemanden im Rathaus, mit dem in den letzten 29 Jahren eigentlich jeder Breckerfelder einmal Kontakt gehabt haben muss. Gestatten: Uwe Suckau, das Gesicht dieser kleinen, überschaubaren Verwaltung. Jetzt geht dieses Gesicht mit 65 ½ Jahren, die man ihm nicht ansieht, in den Ruhestand.

Es ist ein Ruhestand, der wohlverdient ist. Erst recht nach einem turbulenten Finale. Denn das Gesicht der Verwaltung sitzt in der Zentrale des Rathauses. Was sich zunächst größer anhört, als es ist. Es handelt sich um jenen Raum, der mit dem Flur hinter dem Eingang durch ein großes Fenster verbunden ist.

Viel zu tun in der Corona-Zeit

Ein Blumenstrauß zum Abschied: Uwe Suckau und der Breckerfelder Bürgermeister André Dahlhaus.
Ein Blumenstrauß zum Abschied: Uwe Suckau und der Breckerfelder Bürgermeister André Dahlhaus. © WP | Michael Kleinrensing

Durch das hat Uwe Suckau auf jeden geblickt, der das Rathaus betreten hat. Und in dieser Zentrale landet ein jeder, der Durchwahlen nicht kennt und die zentrale Telefonnummer des Breckerfelder Rathauses wählt.

Das waren – weil das Rathaus ja den Publikumsverkehr in der Corona-Zeit zurückgefahren hat – zuletzt viele. Sehr viele, um genauer zu sein. „Dabei hat Uwe Suckau nicht nur vermittelt“, sagt Bürgermeister André Dahlhaus und verweist darauf, dass sich Suckau auch um das Archiv der Stadt gekümmert habe, „er war immer freundlich und hilfsbereit, auch wenn er manchmal den Zorn der Menschen sehr direkt abbekommen hat. Er hat sich die Sorgen und Nöte der Bürger angehört und sich ihrer angenommen – auch, wenn es mal nicht direkt um die Verwaltung ging.“

Ein ruhender Pol und die gute Seele im Rathaus Breckerfeld

Dabei kommt das Gesicht des Rathauses Breckerfeld, das auch eine Art ruhender Pol und gute Seele ist, gar nicht aus Breckerfeld. Uwe Suckau ist Hagener. Gebürtig und immer noch.

Denn der 65-Jährige wohnt mittendrin, da wo das Leben der Großstadt pulsiert, wenn nicht gerade Corona ist – in der Hagener Innenstadt. „Von meinem Balkon habe ich einen herrlichen Blick über die Fußgängerzone in Richtung Museum“, sagt Uwe Suckau.

Freude auf den Ruhestand

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Aus Hagen wollte er nicht weg. Gearbeitet aber hat er in Breckerfeld immer gern. „Das war ein toller Job“, erzählt Uwe Suckau, der über sich selbst sagt, dass er ja eigentlich kein Mann vieler Worte sei, „es sind viele schöne Erinnerungen, die bleiben. Aber irgendwann muss ja mal Schluss sein.“

Deshalb überwiege denn nun auch die Freude auf den Ruhestand. Ein geplanter Urlaub in Südfrankreich ist aufgrund der Corona-Krise vorerst verschoben. „Ich werde in den nächsten Monaten viel radfahren und wandern“, sagt der angehende Pensionär, der jetzt noch Resturlaub hat. „Dafür habe ich ja jetzt Zeit.“