Hagen-Mitte. Gerade in der Pandemie drohen so viele Menschen, aus dem Blick zu geraten. Der Gottesdienst für die Unbedachten zeigt das einmal mehr.

Es ist ein Moment für jene, an die sonst niemand mehr gedacht hätte. Eine „Trauerfeier für Unbedachte“ findet am Donnerstag, 25. März, um 17 Uhr in der Johanniskirche am Hagener Markt statt. „Leider können wir in der gegenwärtigen Corona-Situation nur einen Gottesdienst in kleinem Rahmen feiern“, so Pfarrerin Elke Schwerdtfeger. „Wir möchten aber auf jeden Fall, dass wir uns gemeinsam an jene Verstorbenen erinnern, die ohne Trauerfeier vom Ordnungsamt bestattet worden sind.“

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Während der Trauerfeier werden in der Kirche die Namen verlesen

Während der Trauerfeier werden in der Kirche die Namen der Verstorbenen verlesen. Für jede und jeden wird eine Kerze angezündet.„In Hagen werden in jedem Jahr annähernd 100 Menschen durch das Ordnungsamt bestattet, ohne dass Angehörige, Nachbarn oder Freunde dabei sind“, so Pfarrer Jürgen Krullmann. Um dieser Menschen zu gedenken, laden die evangelische und katholische Kirche sowie die Stadt Hagen schon seit vielen Jahren zweimal im Jahr zu einer ökumenischen Trauerfeier für Unbedachte ein.

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Im Vorfeld werden die Namen in einer Traueranzeige in den Tageszeitungen veröffentlicht. Denn: „Diese Menschen sind anonym bestattet worden, aber sie haben nicht anonym gelebt“, so Elke Schwerdtfeger. „Sie hatten Kollegen, Nachbarn und Bekannte. Der Gottesdienst gibt auch denen, die die Verstorbenen gekannt haben, die Möglichkeit, Abschied zu nehmen.“